Rezension

genialer Krimi

Alte Schule
von Charles Hodges

Bewertet mit 5 Sternen

Ja, das war schon eine sagenhafte Überraschung: Da ist "Alte Schule" von Charles Hodges ein Krimi!
Und was für einer!
Ich habe selten so schallend gelacht und mich immer wieder gewundert, wie selbstverständlich der Autor die verrücktesten Szenen völlig plausibel und natürlich, einer absoluten Logik entsprechend, einfügt.
Aber von vorne: Das buch ist der auftakt einer Krimiserie um Tom Knight.
Und Nein!, kein abklatsch von Dr. Siri, Buck Schutz und Co., sondern wirklich eine eigene Marke für sich.
War ich anfangs skeptisch: Wird das jetzt Mode? Nur noch schrumpelige, alte und angeschlagene Kauze, die Fälle klären müssen, weil die jungen Ermittler zu blöd sind?
Haben wir nicht schon genug Greise auf dem Ermittlungssektor?
Vielleicht ja, aber ein Tom Knight hat definitiv gefehlt!
Eigentlich auf Freiersfüßen schlittert der über 70 Jährige in eine Mordserie, und um seine Angebetete zu retten, beginnt er zu ermitteln.
----
Entschuldigung, ich biege mich hier schon wieder vor Lachen.
Ich muss gestehen, ich habe dem Buch jetzt 5 Sterne gegeben, obwohl ich phasenweise die Übersicht verlor über die zahlreichen Namen und Figuren, aber der Fall ist nicht nur in sich schlüssig, sondern auch urkomisch und einfach liebenswert.
Der Autor schreibt genial wie ein alter Hase, jedes Wort sitzt, selbst schwierige Szenen meistert er verbal so gekonnt, dass man die Szenen vor sich sieht, wie wenn man Teil der Geschichte wäre, und das egal, ob eine verrückte Alte einen Tanz aufführt oder ob Tom durchs Gestrüpp stolpert. 
Ich habe selten jemanden so schusslig agieren sehen, dabei so voller gutem Willen, ich möchte einfach mehr davon!
An alle Leser da draußen: Diejenigen, die sich einen Humor bewahrt haben, die gerne komplett verrücktes völlig logisch lesen und gerne einen herzensguten, trotteligen Alten adoptieren wollen, greift zu!
Hoffentlich kommt bald Band 2!