Rezension

guter Auftakt

Oksa Pollock - Die Unverhoffte - Anne Plichota, Cendrine Wolf

Oksa Pollock - Die Unverhoffte
von Anne Plichota Cendrine Wolf

Bewertet mit 4 Sternen

Die Geschichte um „die Unverhoffte“ ist faszinierend, wenn sie auch kleine Schwächen hat. Es gibt rasante, spannende Passagen, die sich mit erklärendem Text abwechseln. Vielfach las ich, dass der erklärende Teil zu ausufernd wäre. Ich persönlich denke, dass diese Erläuterungen am Anfang ein Muss sind, um sich in späteren Fortsetzungen gut zurecht finden zu können.
Der Schreibstil ist recht einfach gehalten, daher gut verständlich und flüssig zu lesen. Für den erwachsenen, fantasyliebenden Leser könnte es an vielen Stellen zu einfach und durchsichtig sein.
Die Protagonisten deuten jedoch schon auf ein Kinder- und Jugendbuch hin, von daher fand ich das nicht sonderlich störend. Auch für mich ergab sich der eine oder andere Überraschungseffekt.

Anfangs vermittelten die Pressetexte den Eindruck, dass es sich bei Oksa um eine Alleskönnerin handelt. Im Buch wurde ich zum Glück eines besseren belehrt, denn Oksa ist ein junges, ungestümes Mädchen, das Selbstkontrolle und Beherrschung erst noch lernen muss. Die Mittel, die ihr dazu zur Verfügung stehen, bringen viel Fantasie mit. Seien es die diversen sprechenden Pflanzen, wie Kapiernix, Sensibylle und co oder die Granuks, kleine Granulatkörner mit magischen Fähigkeiten. Besonders die Plemplems, kleine koboldähnliche Wesen, haben es mir angetan. Mit ihrer Art sich sprachlich auszudrücken, sorgten sie immer wieder für Erheiterung.
Auch wenn ich von der Grundidee begeistert war, lässt sich besonders an den letzten Beispielen gut die sprachliche Einfachheit erklären. Denn nahezu jede Pflanze/Figur/Granuk heißt abgewandelt so, wie es ihrem Wesen oder der Fähigkeit entspricht. Auch viele Sprachkonstrukte wie der Begriff der „Rette-sich-wer-kann“ sind leider weder originell noch neu. An mehreren Stellen kommt man nicht umhin eine Parallele zu Harry Potter zu sehen.
Sehr gut gelungen fand ich dahingegen das “Filmauge“, mit dessen Hilfe die Huldvolle (Herrscherin von Edefia) ihre Erlebnisse mit anderen teilen kann. Hier bekam man einen ersten, guten Eindruck von der Fantasiewelt Edefia und damit einen Vorgeschmack auf kommende Bücher.

Auch wenn nun der Eindruck entstanden sein sollte, dass dieses Buch nicht zu empfehlen ist: Ich habe es trotz der Kritik gerne gelesen.
Erwachsenen und Harry-Potter-Liebhabern kann ich es nur mit Einschränkung empfehlen, aber Kinder und auch viele Jugendliche werden sicherlich ihren Spaß daran haben.