Rezension

Guter Storyaufbau, dann aber nur dahinplätschernd

Sommernachtszauber - Ellen Alpsten

Sommernachtszauber
von Ellen Alpsten

Bewertet mit 3.5 Sternen

 „Sommernachtszauber“ von Ellen Alpsten ist ein Roman um eine Liebe, die in der Welt des Theaters angesiedelt ist und phantastische Elemente beinhaltet. Als Hardcover mit Schutzumschlag ist er im Verlag Coppenrath erschienen und umfasst 412 Seiten. Der Beginn der Geschichte spielt im Berlin des Jahrs 1935, wird aber dann in der Gegenwart fortgesetzt. Das Cover ist wunderschön gestaltet mit Goldprägung auf türkisgrünem Hintergrund und roter Titelschrift, der Buchrücken ist ebenfalls in glänzendem Gold, so dass das Buch jederzeit im Regal auffällt. Da der Roman in den Sommermonaten spielt und die Liebesgeschichte einen magischen, zauberhaften Reiz entfaltet ist der Titel durchaus angebracht. 

 

Caroline ist noch auf der Schauspielschule als sie das großartige Angebot erhält, zusammen mit dem schon bekannteren Schauspieler Ben van Behrens in dem Shakespeare Stück „Romeo und Julia“ in der Hauptrolle auf der Bühne zu stehen. Die Bühne ist im sanierungsbedürftigen früheren Fasanentheater, das jetzt kurz Bimah genannt wird. Die Aufführung soll ganz Berlin in seinen Bann ziehen, so dass die Einnahmen zur Renovierung reichen werden. Carolines beste Freundin, Schauspielschülerin wie sie, entstammt zwar einer Schauspielfamilie, konnte aber keine Rolle in dem Stück erhalten. Stattdessen wird ihr angeboten, für die Kostüme zu sorgen und in der Maske zu arbeiten. An ihr nagt daher in gewaltigem Maß die Eifersucht und sie sucht Trost in einer scheinbar hoffnungslosen Beziehung. Währenddessen zweifelt Caroline an ihren schauspielerischen Fähigkeiten. Sie besorgt sich einen Schlüssel für das Bimah um dort auch außerhalb der eigentlichen Proben weiter für sich zu spielen. Dort lernt sie Johannes kennen, er dürfte eigentlich gar nicht existieren. Während einer Aufführung in den 1930er Jahren wurde er ermordet und dabei verflucht, so dass er erst erlöst sein soll, wenn er sich selbst vergisst. Caroline verliebt sich in ihn, doch kann diese Liebe eine Zukunft haben?

Der Beginn der Geschichte konnte mich zunächst für das Buch einnehmen. Caroline, Ben, Mia, der Regisseur haben als Charakter etwas Besonderes an sich. Vor allem die Rolle der Mia ist zwiespältig dargestellt und bis zum Schluss weiß man nicht, ob man an ihrer Seite stehen sollte. Ihre Eifersucht ist durchaus verständlich, aber ihre (Trotz-)Handlung diesbezüglich ist eher ungewöhnlich. Die Autorin gibt die Details der Hintergrundgeschichte erst mit und mit dem Leser preis, so dass insgesamt sehr lange ein Geheimnis über der Erzählung erhalten bleibt. Nachdem die Figuren des Romans jedoch positioniert sind, geschieht zunächst einmal nichts Bewegendes mehr. Während dieser Phase geht es fast ausschließlich um die Beziehung zwischen Caroline und Johannes, bei der nicht nur durch das Magische ungewöhnlich ist, sondern auch fast unglaubwürdig aufgrund der Schnelligkeit und großen Leidenschaft mit der die Protagonistin dieser Liebe folgt, ohne sich die Konsequenzen bewusst zu machen. Der Sprachstil lässt sich flüssig lesen, jedoch bedient die Autorin sich in Liebesszenen einer freizügigen Sprache, die mir eher nicht für jüngere Leser gedacht scheint. Insgesamt fühlte ich mich von diesem Roman gut unterhalten und vergebe 3,5 Sterne die ich auf 4 aufrunde.