Rezension

Ich blühe im Schatten. Es werde Licht. Schönheit ist Macht.

Die Clans von Tokito – Lotus und Tiger -

Die Clans von Tokito – Lotus und Tiger
von Caroline Brinkmann

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung

 

 

Tokito – Stadt aus Blut und Schatten

 

In der Megastadt Tokito herrscht das Gesetz der Clans. Nur wer für einen der sechs Clanfürsten arbeitet, hat die Chance zu überleben. Die rebellische Erin hat ihren Job beim Lotusclan verloren und ist nun schutzlos. Als sie auf der Straße verschleppt wird, lässt sie sich auf einen Deal mit einem Dämon ein, um ihr Leben zu retten. Der Dämon verleiht ihr übernatürliche Kraft, versucht aber auch, die Kontrolle über Erin zu erlangen. Als eine Mordserie Tokito erschüttert und Erins beste Freundin Ryanne verschwindet, setzt Erin alles daran, den Mörder zu finden. Aber ist es wirklich bloß ein Wahnsinniger, den sie jagt? Oder ist sie einer gefährlichen Verschwörung auf der Spur? Und was für ein Spiel bei all dem spielt ihr Dämon?

 

Meinung

 

 

"Die Clans von London - Lotus und Tiger" ist ein fantastischer Reihenauftakt von Caroline Brinkmann. Das Buch ist am 19. Februar 2021 im dtv Verlag erschienen, umfasst 384 Seiten, ist als gebundenen Ausgabe oder als ebook erhältlich und wird ab 14 Jahren empfohlen. Die Autorin hat bereits Bücher veröffentlicht. Für mich war dies das Erste das ich von ihr gelesen habe. In diesem Buch spielen Clans eine wichtige Rolle. In unserer Geschichte gibt es weltweit viele Beispiele für Clangesellschaften. Auch in der mittelalterlichen Gesellschaft Japans werden Sippen und Adelsgeschlechter als Klans bezeichnet. Einige davon übten über Jahrhunderte eine Monopolstellung auf wichtige Ämter und die Regierung aus. Daher erscheint es sehr passend, dass dem Setting ein asiatischer Flair anhaftet. Das spiegelt schon das Cover wieder, welches ich angemessen und sehr ansprechend gestaltet finde. Auch Illustrationen, welche die Seiten zieren, verstärken den Eindruck und haben mir gut gefallen.

 

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht schwer. Der Leser lernt die drei Erzählstränge kennen, die ihn durch die Geschichte geleiten. Erin Rider ist ein wenig aufmüpfig und rebellisch. Nicht zum ersten Mal verliert sie ihre Arbeit. Sie verteidigt sich und die die sie liebt mit vollem Körpereinsatz. Kiran Seaborn ist Novize bei den Phari. Unter ihnen ist er aber ein Außenseiter. Seine Vergangenheit hat ihn geprägt und er ist nicht im Reinen mit sich selbst. Ryanne Cimon wird zum Schmetterling ausgebildet. Sie ist schön, begehrt und bewundert, doch sie weiß das dies keine Selbstverständlichkeit ist. Drei sehr unterschiedliche Charaktere die die Autorin hier ins Geschehen schickt und die verschiedene Gefühle in mir ausgelöst haben. Interesse. Sympathie. Mitleid. Widerwillen. bin gut in der Erzählung gelandet und habe das Setting gespannt erkundet. Dabei sah ich manches richtig vor mir, anderes konnte ich mir nur schwer vorstellen. Zum Beispiel gigantische Methanwale, die über den Dächern der Häuser dahinschweben oder quallenartige Mojis, die in Abfällen nach Nahrung suchen.

 

 

Die Darstellung der Clans hat mir sehr gut gefallen. Auch die Gefährlichkeit der Clanlosigkeit wird klar aufgezeigt. Erin wird fast Opfer von Organhändlern, aber es werden auch blutleere Leichen gefunden, deren Tod hinterfragt werden sollte. Man kann sich vorstellen, dass es doch blutig und gewalttätige Situationen gibt. Dabei verzichtet die Autorin darauf, dies all zu detailliert zu beleuchten. Es ergeben sich verschiedene Verstrickungen und die Zusammenhänge werden dem Leser nicht sofort klar. Im Verlauf der Geschichte flaute meine anfängliche Euphorie etwas ab. Tokito ist gefährlich und teilweise grausam, und obwohl der Dämon manchmal ziemlich blutrünstig und rachsüchtig ist, wirkte er auf mich weniger angsteinflößend als die Stadt selbst. Ich empfand ihn als Possenreißer und konnte ihn nicht ernst nehmen. Auch wenn dadurch vielleicht witzige Dialoge entstanden sind, hätte ich es mir anders gewünscht. Letztlich hat mir die Idee gefallen und das Buch hat mich unterhalten, aber am besten fand ich die dargestellte Welt.

 

Erzähl wird kapitelweise abwechselnd von Erin, Kiran und Ryanne. Den Schreibstil der Autorin mochte ich. Leicht, klar, jugendlich und flüssig führt sie durch die Geschichte. Die Sprache fand ich passend und das Erzähltempo angenehm.

 

Fazit:"Die Clans von London - Lotus und Tiger" ist ein fantastischer Reihenauftakt von Caroline Brinkmann. Die Ausarbeitung der Clans habe ich sehr gemocht. Mit den Charakteren kam ich zurecht. Der Dämon war für mich eher enttäuschend. Letztlich hat mir die Idee gefallen und das Buch hat mich unterhalten, aber am besten fand ich die dargestellte Welt. Von mir gibt es 3,5 Sterne die ich auf 4 Sterne aufrunde.

 

 

Zitat

 

 

"Geschichten und Legenden gab es in Tokito viele. Geschichten, die Angst machen sollten, aber auch solche, die Sehnsüchte erfüllten."

(Zitat aus "Die Clans von London - Lotus und Tiger", Po. 1934)

 

 

Reihe

 

 

Band 1: Die Clans von London - Lotus und Tiger

Band 2:

Band 3: