Rezension

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Immer wieder Spannungseinbrüche ...

Rebell - Mirjam H. Hüberli

Rebell
von Mirjam H. Hüberli

Bewertet mit 3.5 Sternen

Coole Idee, aber Schwierigkeiten bei der Umsetzung. Zum Ende hin wird's spannend, daher bin ich trotzdem neugierig auf Band 2.

Das Cover ist, so wie die meisten dieses Verlags, wunderschön. Was anderes kann man dazu gar nicht sagen.

Der Hauptteil des Buches wird aus Willows Ich-Perspektive erzählt. Den Prolog jedoch erlebt man aus der personalen Perspektive dieser Figur, während im Epilog Bo zu Wort kommt. Beim Wechsel vom Prolog auf den Haupttext hat mich das ein wenig irritiert, aber der kurze Einblick in Bos Gedanken am Ende war super.
Ich brauchte eine Weile, um mit dem Schreibstil der Autorin warm zu werden. Das lag nicht daran, dass er schwer lesbar gewesen wäre, denn das ist er nicht. Nur war Willows Tonfall und ihre Worte mir irgendwie ... fremd. Normalerweise überlese ich Figurenbeschreibungen, die über die Nennung von berühmten Persönlichkeiten getätigt werden, immer. Das ist nur echt schwer, wenn man sonst keine Informationen zum Aussehen erhält. Außerdem wirkt Willow am Anfang so gezwungen humorvoll in der Art, wie sie die Welt schildert. Besonders überflüssig waren die Kommentare in Klammern, welche zum Glück immer seltener wurden. Entweder hat sich die Autorin während der Arbeit an diesem Roman verbessert, was ihren Schreibstil angeht, oder ich habe mich daran gewöhnt.

Es dauert ziemlich lange, bis die Handlung in Fahrt kommt. Das ist ziemlich schade, bietet jedoch auch die Gelegenheit, die Charaktere näher kennenzulernen. Theoretisch. Willows beste Freundin war cool. Aber die Protagonistin selbst... Ich habe ihre Beziehung zu Noah nicht so recht durchschaut. Und dass die beiden nach einem (!) Date so eine krasse Insta-Love abziehen... Obwohl, nein, eigentlich macht das nur Willow. Aber dafür extrem genug für beide. Gut, sie ist seit einem Jahr hinter dem Kerl her und er geht endlich auch auf sie zu. Da können die Hormone schon mal verrückt spielen. Aber bis zu dem Punkt "Ich kann ohne ihn nicht mehr leben!"? Nach EINEM "gelungenen" Date? Wenn es davor offenbar ein Jahr lang eher kompliziert war?
Zum Glück wird Willow bald ein wenig nachvollziehbarer, auch wenn ihre Handlungen oft unglaublich spontan und dumm sind. Wenigstens steht Bo ihr da in Nichts nach. Überhaupt machen alle Leute, was sie wollen. Mir ist klar, dass das gezielte Zurückhalten von Informationen eine Taktik ist, um die Leser zu fesseln. Leider hat sie mich aber nur genervt. Denn ganz ehrlich: Wer geht in eine fremde Welt und gibt sich damit zufrieden, keine nennenswerten Infos zu erhalten? Willow anscheinend. Alexia hatte zwar nur einen kurzen Auftritt, war aber wegen ihrer Verbindung zu Bo interessant. Ich hoffe, dazu wird im zweiten Band etwas erklärt!
Ja, ich werde trotz meines Gemeckers den zweiten Teil lesen. Denn auch wenn der Anfang langwierig und die Figuren schwierig waren, war die zweite Hälfte der Geschichte von der Handlung her interessant. Auch das Weltenkonstrukt hat etwas Fesselndes. Deswegen bin ich trotz allem neugierig darauf, wie es weitergehen wird. Vielleicht überzeugt mich der zweite Teil auch total, wer weiß?

Fazit: 

3,5*Eigentlich wollte ich vier Sterne geben, aber beim Schreiben dieser Rezension fiel mir auf, dass das nicht gerechtfertigt wäre. Was die Empfehlung angeht, bin ich unschlüssig. Immerhin hat mich die zweite Hälfte doch noch fesseln können, weswegen ich den zweiten Teil der Trilogie lesen werde. Aber ob das reicht, um jemandem die erste Hälfte des Bandes aufzubürden?