Rezension

Ingke in seelischen Nöten

Geteilte Träume -

Geteilte Träume
von Ulla Mothes

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ingke in seelischen Nöten - Familienchaos durch politische und menschliche Fehler

Drei Jahre nach dem Fall der deutschen Mauer: Als die mitten im Abitur stehende Ingke - über diesen Namen stolperte ich anfangs oft! -  ihrer an Krebs erkrankten Mutter Stammzellen spenden möchte, erfährt sie, dass sie als Baby adotiert wurde. Verletzt und verunsichert spürt sie ihrer Herkunft nach und die Fäden führen zurück in die Zeiten des Zweiten Weltkrieges und des sog. Kalten Krieges. Die Fülle von Familienmitgliedern - den Stammbaum hätte man vielleicht besser vorn im Buch statt hinten abdrucken sollen - sowie die individuellen emotionalen Verhaltensreaktionen einiger von ihnen machten die Lektüre nicht immer einfach. Trotzdem kommen mir die geschilderten Ereignisse nachvollziehbar vor und berührten mich sehr. Die Autorin wuchs in Brandenburg auf, wusste also, worüber sie schrieb.Das Cover passt gut und spricht mich auch an.