interessanter erster Band
Schluss mit schnulzigen Vampirgeschichten, hier kommen die ganz harten Jungs. Oder die vermeintlich ganz harten Jungs, den ab und an blitzt auch ein weicher Kern hervor.
Die „Black Dagger“ sind eine Bruderschaft der Vampire, die ihre Spezies vor der Gemeinschaft der Vampirjäger, Lesser genannt, schützen.
Vom Ton her ist dieser Roman eher was für Erwachsene als für Jugendliche. Gleich auf den ersten Seiten kommt es zu einer beinah Vergewaltigung und auch der Schreibstil ist rauer.
Die Protagonisten konnte ich mir etwas schwierig vorzustellen. Wrath wird zwar ausführlich beschrieben, trotzdem konnte ich mir aus dem Puzzleteilen der Beschreibung nur schlecht ein Bild zusammensetzen. Irgendwie wollte es nicht so genau passen. Die anderen Mitglieder der Bruderschaft werden nur oberflächlich behandelt. Zwar erfährt man die ein oder anderen interessanten Details über sie, aber bisher wird nur an der Oberfläche gekratzt. Da es aber der erste Band einer ganzen Reihe ist, darf man annehmen, dass in den anderen Bänden auch auf die anderen Charaktere eingegangen wird. Das Hauptaugenmerk liegt in diesem ersten Band auf Wrath, Elizabeth Randell und dem Polizisten Butch. Der Lesser Mr X. und zwei aus seiner Gefolgschaft wird auch ein Platz eingeräumt. Man kann gut die Strukturen und die Hierarchien der Vampire und Lesser erkennen und kriegt damit einen guten Überblick über die Welt, die J. R. Ward erschaffen hat.
Wrath ist ein interessanter Charakter. Voller Widersprüche, gehandicapt und trotzdem dominiert er mit seinem Auftreten die anderen Vampire und wird als eine Art König verehrt, da er der letzte reinblütige Vampir ist.
Beth ist die Tochter eines Vampirs aus der Bruderschaft. Wrath schwört, auf sie aufzupassen und verliebt sich in sie. Somit nimmt die Geschichte ihren Lauf. Da Beth Journalistin ist, kommt auch der Polizist Butch ins Spiel, der Beth erst vor dem vermeintlichen Kriminellen beschützen will.
Das Ende des Romans kommt ziemlich abrupt und ist nicht in sich geschlossen. Einen wirklichen Cliffhanger gibt es aber auch nicht. Auf jeden Fall bringt mich nicht der erste Band dazu, mir gleich am nächsten Tag den Folgeband zu kaufen.
Fazit
„Black Dagger – Nachtjagd“ ist ein interessanter erster Band, der mich aber nicht so ganz in seinen Bann zu ziehen vermag. J.R. Ward hat eine Vampirwelt für Erwachsene geschaffen, die durchaus ihre Reize hat und hoffentlich ihre Stärken in den weiteren Bänden kontinuierlich entwickelt.