Rezension

kann man gut lesen, wenn man keine allzuhohen erwartungen hat

Wilder Fluss - Cheryl Kaye Tardif

Wilder Fluss
von Cheryl Kaye Tardif

Bewertet mit 3 Sternen

auffällig ist erst mal ein sehr ansprechendes cover - der reissende fluß und die geheimnisvollen zeichen.
drei tage vor ihrem 25. geburtstag wurde dels vater beerdigt. das ist jetzt sieben jahre her, del ist professorin und trauert heute noch um ihren vater.
da taucht ein mann auf, den sie erst gar nicht erkennt, so heruntergekommen, wie er ist. es ist ein freund ihres vaters, der damals mit ihrem vater verschwand und ihr sagt, ihr vater sei in gefahr - er drückt ihr ein notizbuch in die hand, das voller verschlüsselungen und kryptischer notizen ist.
del stellt einen trupp zusammen. dabei sind der student peter mit der mathematikerin miki, dels ex TJ sowie jake, der assistent ihres vaters war mit seine extreundin francesca, der scout und gary, der zufällig zur gruppe gestossen ist.

es laufen einige handlungsstränge nebeneinander her.
die expedition geht in eine großenteils unerforschtes gebiet um den nahanni-fluß. dort wurden immer wieder enthauptete leichen und kopflose skelette gefunden.
mit von der partie ist dels ex-freund TJ, den sie in flagranti mit der nachbarin erwischt hat, die jetzt ein kind von ihm erwartet.
jake, in den del sich verliebt, wird von seiner mehr als eifersüchtigen model-freundin francesca begleitet. del hat MS, der nächste schub deutet sich schon an. dieses thema hätte man getrost weg lassen können.
im ersten drittel des buchs gleicht alles eher einem hormongesteuerten betriebsausflug als einer expedition in ein unerforschtes, gefährliches gebiet.

dann passieren ein paar dinge, die ich eher in einem science fiction- oder fantasyroman erwartet hätte, bevor es zur eigentlichen story kommt - ein größenwahnsinniger, der die welt beherrschen will.

ich bin hin- und hergerissen, wie ich das buch finde. wahrscheinlich bin ich mit zu hohen erwarten dran gegangen, hatte mir einen perfekt recherchierten, rasanten thriller erwartet. läßt sich gut lesen, wenn man keine allzuhohen erwartungen hat.