Rezension

Kartenhaus

Boy in the Park - Wem kannst du trauen? - A. J. Grayson

Boy in the Park - Wem kannst du trauen?
von A. J. Grayson

Bewertet mit 2 Sternen

Dylan ist Poet. Seine Mittagspausen verbringt er darum im nahegelegenen Park. Dort sieht er regelmäßig einen kleinen Jungen, der am Wasser spielt. Als er eines Tages nicht auftaucht, geht Dylan zur Polizei – die ihm nicht helfen will. Also ermittelt er auf eigene Faust und macht im wahrsten Sinne des Wortes eine Reise in seine Vergangenheit.

Der Schreibstil ist sehr langatmig. An vielen Stellen ufern Beschreibungen und Gedanken aus und Dylan schwadroniert über Theorien und Ereignisse. Dennoch hat sich das Buch an vielen Stellen gut lesen lassen, auch wenn es so einige Stolpersteine gab. Die Sätze sind in bestimmten Situationen kurz gehalten, was sich dann auch auf die Atmosphäre auswirkt. Die ist zumeist beklemmend.

Es gibt hier verschiedene Handlungsstränge, aus Gegenwart und Vergangenheit. Ebenso wird man auf zwei Wege zu des Rätsels Lösung geleitet: einmal durch Dylan, der seine Such schildert, also quasi „von vorne“, und einmal durch die Vernehmung von Joseph, dessen Erzählungen sich bals mit Dylans zu einem Strang verwirren. Und ja, ver-, nicht entwirren. Denn je weiter ich gelesen habe, desto verwirrter war ich. Das Gerüst der Story ist super, der Gedanke dahinter auch, aber irgendwie wollte es einfach nicht spannend werden.

Dazu kommt, dass Dylan der einzige Charakter ist, über den man genug erfährt, als dass man ihm sympathisch finden kann oder auch nicht. Allerdings war er für mich am Ende des Buches nur verschwommen, ich hatte kein klares Bild vor Augen. Im Nachhinein kann ich nachvollziehen, warum welche Dinge über ihn geschrieben wurden oder nicht.

Den Aspekt der Kindesmisshandlung finde ich spannend, aber die Lösung fand ich nicht optimal. Die Geschichte fängt seicht an, wird dann aber dramatisch und brutal. Leider bin ich nicht richtig warmgeworden mit dem Buch, deshalb kann ich keine Leseempfehlung aussprechen.