Rezension

Katharina und die Frauenbewegung

Töchter eines neuen Morgens -

Töchter eines neuen Morgens
von Maria Nikolai

Bewertet mit 5 Sternen

In diesem dritten Band der Bodenseesaga geht es um Katharina, die schon von Kindheit an helfen wollte. Sie studiert inzwischen in München Medizin. Kein leichtes Unterfangen , für eine Frau, Anfang des 20. Jahrhunderts.

Sie hat sich der Frauenheilkunde verschrieben und muss mit vielen Anfeindungen zurecht kommen. Wird sie ihren Weg machen?

 

Das Cover passt gut zu den beiden anderen Teilen der Reihe und hat einen hohen Wiedererkennungswert.

So steht Katharina vor dem Hotel am See. Einzig die braune Tasche ,die sie in Händen hält, hätte es für mich nicht gebraucht und das der Bodensee um einiges größer ist sollte jedem klar sein.

 

Katharina ist eine bemerkenswerte, junge Frau. Gemeinsam mit ihren Freundinnen Eva, Lola und Zara zieht sie durch München, wobei sie nicht so ganz in dieses Grüppchen zupassen scheint, da sie sich sehr auf ihr Studium konzentriert und auch bei den gemeinsamen Vergnügungen immer vernünftig und nüchtern bleibt.

 

Eva und Lola sind Kunststudentinnen und ein wenig flippiger. Zara hat es aufgrund ihrer hellbraunen Hautfarbe doppelt schwer. Nicht nur das sie eine Frau ist, nein sie ist auch deutlich als nicht reinarisch erkennbar.

 

Im Roman erfährt man mit Katharina was es mitunter heißt der männlichen Willkür damals ausgeliefert zu sein. Frauen dürfen zwar inzwischen wählen, aber die Macht haben weiterhin die Männer.

 

Und wie sie ihre Macht ausüben wird hier auf verschiedenste Weise sichtbar gemacht.

 

Die Frauenrechtsbewegung ist mittlerweile weiter fortgeschritten und kämpft den Kampf, der noch viele Jahrzehnte anhalten wird, in dem gefordert wird, das der Körper der Frau auch ihr gehört. Sie soll zum Beispiel selbst entscheiden können, wann sie ein Kind bekommen kann und wann nicht.

 

Katharina lernt mit Thomas von Bogen einen Mediziner kennen, der sich der Hilfe der Armen verschrieben hat. Ein wirklich sehr angenehmer Mann, der aber auch ein dunkles Geheimnis birgt.

 

Wie toll die Familie Lindner zusammen hält wird auch in diesem Band wieder aufgezeigt. Mit Freuden habe ich ihre Lösungsstrategien für Probleme verfolgt.

 

Schade, dass ich mich mit Katharina von den liebgewonnenen Charakteren rund um die Bodenseehoteliersfamilie verabschieden muss. Es werden aber sicherlich noch weitere Bücher von Maria Nikolai folgen, die ich ebenso verschlingen kann. Ich freue mich.