Rezension

Wunderbarer Abschluss der Bodensee-Trilogie, wie gewohnt mit einer spannenden Story, tollen Figuren und interessantem historischen Kontext

Töchter eines neuen Morgens -

Töchter eines neuen Morgens
von Maria Nikolai

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem mir die ersten beiden Bände der Bodensee-Saga schon super gefallen haben, war ich sehr gespannt auf den finalen Teil, in dem es um Katharinas Geschichte geht. Wie erhofft, gibt es ein Wiedersehen mit den Figuren aus den vorherigen Bänden, worüber ich mich sehr gefreut habe, genauso wie über die spannende Story und die schön ausgearbeiteten Charaktere. Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks lesen.

Darum geht's in »Töchter eines neuen Morgens«:

»München und Meersburg 1927: Schon seit ihrer Kindheit am idyllischen Bodensee weiss Katharina, dass ihr Herz der Medizin gehört. Nachdem sie den langersehnten Studienplatz in München erhalten hat, widmet sie sich mit grosser Hingabe der Frauenheilkunde. Aber als Frau hat sie es an der Universität nicht leicht und muss gegen die konservativen Widerstände und unerbittlichen Moralvorstellungen ihrer Zeit kämpfen. Dann lernt sie den charmanten Arzt Thomas von Bogen kennen, der neben seiner angesehenen Privatpraxis auch eine Praxis für mittellose Patienten führt, und nach und nach kommen sich die beiden näher. Doch als Katharina fälschlicherweise einer Straftat beschuldigt wird, hängt nicht nur ihre berufliche Zukunft am seidenen Faden, sondern auch ihre Liebe zu Thomas...«

Original-Klappentext

 

Meine Meinung:

Seit ich den zweiten Teil der Bodensee-Saga gelesen habe, ist es schon wieder einige Zeit her. Trotzdem fiel mir der Einstieg in diesen Roman sehr leicht, und schon nach dem Prolog war ich wieder vollkommen von dieser Geschichte fasziniert. Dazu trägt einerseits der flüssige Schreibstil bei, andererseits die Fähigkeit der Autorin, spannende Szenen, emotionale Abschnitte und historische Fakten auf eine besondere Weise zu verknüpfen. Ich konnte das Buch darum kaum aus der Hand legen. :)

Wie in den vorherigen Bänden, wird auch diese Geschichte aus mehreren Perspektiven erzählt. Diesen Wechsel fand ich sehr interessant, denn so erhalten wir Leser*innen einen tiefen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Charaktere. Das Setting ist grösstenteils in München angesetzt, aber einzelne Szenen der Geschichte spielen auch in Meersburg, am Starnberger See oder an anderen Orten. Für mich als Leserin, der einige Orte schon bekannt waren, war es sehr schön, sich gedanklich nochmals auf eine Reise dorthin zu begeben.

Die Protagonistin Katharina war mir schon aus den ersten Bänden bekannt, doch habe ich sie dort als ein bisschen unnahbar wahrgenommen. Das ändert sich mit dem Lesen des dritten Teils. Mit ihrer Freundlichkeit, ihrem Ehrgeiz und ihrer ausgeprägten Empathie für andere Menschen war sie mir sehr sympathisch. Gleichzeitig bleibt sie selbst in schwierigen Situationen ruhig und handelt sehr vernünftig, und gleichzeitig kämpft sie für ihre Träume und gibt niemals auf. Ein wirklich tolles Vorbild! Im Verlaufe des Romans macht sie eine schöne Entwicklung durch.

Auch die anderen Charaktere waren gut ausgearbeitet und hatten ihre Ecken und Kanten. Besonders gefreut habe ich mich über das Wiedersehen mit den liebgewonnenen Charakteren aus den ersten Bänden, aber es machte auch grossen Spass, die neuen Figuren kennenzulernen. Im Vergleich zu den bisherigen Teilen war der Fokus auf starke Frauen in diesem Buch meiner Meinung nach am stärksten ausgeprägt, und wir begleiten gleich mehrere starke Frauen durch die Geschichte. Das fand ich toll!

Der dritte Teil spielt zehn Jahre nach dem ersten Teil, was sich natürlich auch auf die Themen der Geschichte auswirkt. Nicht mehr der Erste Weltkrieg steht im Vordergrund, sondern die Zwischenkriegszeit. Eine zentrale Rolle im Roman nehmen die Rechte von Frauen ein, und zwar in verschiedenen Lebensbereichen wie Studium und Beruf, Ehe und Kinder, Kunst und Kultur oder allgemein im Rechtsstaat. Auch medizinische Themen, insbesondere die Frauenheilkunde, sind sehr wichtig in diesem Roman. Und natürlich geht es auch um Familie, Freundschaft, Liebe, traumatische Ereignisse, Geheimnisse, etc. Insgesamt eine wunderbare Mischung!

 

Fazit:

»Töchter eines neuen Morgens« ist ein äusserst gelungener Abschluss der Bodensee-Saga. Mit einer spannenden Geschichte, toll ausgearbeiteten Charakteren und dem zentralen Thema der Frauenrechte in verschiedenen Lebensbereichen, aber natürlich auch mit dem Wiedersehen mit liebgewonnenen Figuren aus den ersten Bänden konnte mich dieses Buch nochmals richtig überzeugen - dafür gibt es natürlich fünf Sterne!