Rezension

Kiki Holland ***

Mutterliebe -

Mutterliebe
von Kim Selvig

Kiki Holland, investigative Journalistin mit Leib und Seele, wird nur als Ersatz für eine Kollegin zu einem Gerichtsverfahren geschickt, bei dem es um eine Mutter geht, die ihr Kind mit den eigenen Händen im Wald erstickt hat. Bei ihren gewagten Hintergrundrecherchen erfährt Kiki alsbald erschreckende Zusammenhänge.

Der Start ins Buch fällt leicht, der Prolog ist kurz, aber erschütternd – und schon ist es einige Monate später – der Prozess beginnt. Das Autorenduo Kim Selvig überzeugt durch einen flüssigen, fesselnden Schreibstil, die Figuren, insbesondere Kiki Holland selbst, sind sehr plastisch dargestellt, wirken authentisch und bunt zusammengewürfelt, sodass sich dem Leser ein lebhaftes Bild bietet. Der Mix aus Gerichtsverhandlung, einigen Gedanken der Angeklagten und Kikis Privatleben ist anfangs sehr gelungen, leider gibt es dann aber bis zur Urteilsverkündung eine Lücke bei den Gerichtstagen. Diese wird gefüllt mit sehr eigenwilligen Recherchemethoden der allseits bekannten Journalistin Holland, die sich bisweilen selber in Gefahr begibt und durch etliche Zufälle, die bald eher unglaubwürdig erscheinen, so manche Hintergrundinformation ans Licht befördert. Die Handlung selber ist dennoch durchaus abwechslungsreich und unterhaltsam, sodass man das Buch nur ungern aus der Hand legt.

Die Idee, die alles trägt und Ursachen begründet, ist gut gewählt und verständlich dargelegt, allerdings hat sich im letzten Kapitel ein schwerwiegender inhaltlicher Fehler eingeschlichen, der die Freude am Buch kurz vor dem Ende dann doch noch deutlich schmälert. Daher diesmal nur drei Sterne.

Titel          Mutterliebe
Autor        Kim Selvig
ASIN         B0BHTQR5QL
Sprache   Deutsch
Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Taschenbuch (432 Seiten) und Hörbuch
Erscheinungsdatum 25. April 2023
Verlag       HarperCollins