Rezension

Wenn eine Mutter zur Mörderin wird

Mutterliebe -

Mutterliebe
von Kim Selvig

Bewertet mit 2 Sternen

Ein tragischer Mordfall, scheinbar ohne Motiv. Was bringt eine Mutter dazu, die eigenen Kinder töten zu wollen?
Was nach einem psychologisch spannenden Fall, war aber in meinen Augen noch nicht ganz rund und über weitere Strecken eher die „Kiki Holland“-Show.

Zum Inhalt: eine Mutter fährt mit ihren Kindern in den Wad. Auf einer kleinen Lichtung verabreicht sie den beiden ein Beruhigungsmittel, bevor sie beginnt die Kinder zu erwürgen. Was treibt eine Mutter dazu, die eigenen Kinder zu ermorden? Gerichtsreporterin Kiki Holland geht der Sache auf die Spur.

Der Hauptplot befasst sich mit Journalistin Kiki, die eher zufällig und ungewollt den Auftrag erhält über den Kindsmord zu berichten. Dabei stellt sie fest, dass scheinbar niemand so richtig von der Schuld der Angeklagten überzeugt ist. Aber wieso eigentlich? Kiki verlässt sich hier intuitiv auf ihr Bauchgefühl und beginnt auf eigene Faust zu graben. Dabei finde ich, dass ihre Art auf Biegen und Brechen an neue Erkenntnisse zu kommen total übertrieben ist und sie mir dadurch unsympathisch war. Genau die Art von Journalistin, von der man nicht will, dass sie im eigenen Leben rumschnüffelt.

Der Fall selbst überschlägt sich recht schnell (ohne dass irgendwer anders als Kiki etwas davon merkt) und nimmt eine ganz neue Dimension an. Zusätzlich werden Nebencharaktere quasi als Ablenkung eingeführt, die überhaupt nichts mit dem Fortgang der Handlung zu tun haben. Zwischendurch habe ich mich immer wieder gefragt, worum es hier eigentlich geht und wer nun im eigentlichen Sinne schuldig ist, denn unschuldig scheint in dieser Geschichte niemand zu sein, es hat nur nicht direkt mit dem Fall zu tun, der eh total in den Hintergrund rutscht. So richtige Spannung ist dadurch bei mir leider nicht aufgekommen.

Das Stilelement der Rückblenden aus Sicht verschiedener Charaktere offenbart eigentlich auch nicht wirklich neue Erkenntnisse, insgesamt ist die Geschichte ab der Hälfte sehr vorhersehbar. Was mich gestört hat, ist neben Kikis rabiater Alleingang-Masche, wie unglaubwürdig manche Szenen erscheinen. Und am Ende gönnt sich das Buch noch einen richtig groben Logikfehler, wo in kurzen Sätzen hintereinander das Schicksal einer der Figuren völlig verschieden geschildert wird. 

Insgesamt hat mich das Buch nicht überzeugt und wirkte einfach nicht so richtig rund. Spannungstechnisch ließ es leider auch zu wünschen übrig, sodass ich nur zwei Sterne vergeben kann.