Rezension

Köstlich :)

Das Liebesleben der Suppenschildkröte - Theresia Graw

Das Liebesleben der Suppenschildkröte
von Theresia Graw

Bewertet mit 5 Sternen

Der erste Satz
"Sind Sie mit Ihrem Leben zufrieden?"
 
Meine Meinung
Inhalt
Sophie ist mit ihrem Latein am Ende. In ihrem Alter und mit ihren zwei Sprösslingen will sich einfach nicht der richtige Mann finden lassen. Alle männlichen Wesen scheinen ein Problem mit allein erziehenden Müttern zu haben - glaubt sie. Als sie in einer etwas heiklen Situation den Anwalt Robert kennen lernt entschließt sich Sophie, ihn erstmal besser kennen zu lernen und von sich zu überzeugen, bevor sie ihm von ihren Kids erzählt. Irgendwann scheint sie jedoch den richtigen Zeitpunkt verpasst zu haben und sie findet sich schon bald in einem Spagat wieder: Job, Kinder, und sich bei Robert nicht zu verplappern...

Was soll ich sagen: Mein Leben pendelt zwischen Drama und Katastrophe. Und manchmal kommt auch noch Pech dazu.
Seite 30 

Charaktere
Sophie ist eine herrlich lustige Protagonistin, die das selbst aber wohl nicht so sieht. Ihre Gedanken, die der Leser allesamt mitbekommt, sind Stellenweise so lustig, das ich mir die Lach-Tränen aus dem Gesicht wischen musste. Zu ihrem sehr ausgeprägten Humor ist sie auch noch eine wundervolle Mutter, die sich rührend um ihre Kinder kümmert und eine recht erfolgreiche Journalistin. Zwar nimmt sie es mit der Pünktlichkeit nicht so genau und ist ansonsten auch ein bisschen chaotisch, aber gerade diese Ecken und Kanten haben sie für mich sehr, sehr authentisch gemacht.
Robert ist der sehr erfolgreiche Anwalt, der schon sehr bald Gefallen an Sophie findet. Seine Arbeit ist ihm sehr wichtig, jedoch schaufelt er sich immer wieder Zeit für seine Liebste frei. Robert hat keinerlei Ahnung, wie es um die Familienverhältnisse von Sophie bestellt ist. Meiner Meinung nach ist er ein bisschen zu sehr auf seine Arbeit fixiert. Mir persönlich hätte es besser gefallen, wenn ihm sein Job nicht so wichtig gewesen wäre.
Miriam ist die beste Freundin von Sophie. Praktisch, dass sie gleich in der Wohnung unter der Protagonistin wohnt. Miriam ist eine Freundin, die man sich nur wünschen kann. Eine aus dem Bilderbuch. Sie wäscht Sophie gerne mal den Kopf, auch wenn sie meist auf taube Ohren stößt. Aber gleichzeitig ist sie auch immer für sie da und steht ihr stets zur Seite. Ich fand sie sehr warmherzig.

Manchmal sehen die Dinge von weitem schöner aus, als sie es aus der Nähe betrachtet sind.
Seite 279   

Gesamt
Kennt ihr dieses Gefühl, wenn ihr völlig zufrieden und mit einem Lächeln im Gesicht ein Buch beendet? So erging es mir als ich bei "Das Liebesleben der Suppenschildkröte" das letzte Wort gelesen hatte. Die Geschichte fängt sofort sehr flott an und die Geschwindigkeit lässt auf keiner einzigen Seite wieder nach. Theresia Graw schreibt locker und flockig aus der Sicht von Sophie und hat mich auf der Stelle am Kragen gepackt und diese Geschichte zu meiner eigenen gemacht. Die Protagonistin erzählt uns von ihrem Schicksal und dies in einer so lustigen Art, das ich meist laut aufgelacht habe. Mehr als einmal musste ich mir Lach-Tränen aus den Augen wischen, weil sie einfach flossen. Dabei ist der Roman meiner Meinung nach aber nicht überspitzt oder albern dargestellt, sondern es könnte sich wirklich um eine alltägliche Geschichte handeln, die eine Frau erlebt hat. Ich stelle es mir als allein erziehende Mutter wahrlich nicht einfach vor. Zwar würde ich nicht auf die Idee kommen meine Kinder, wenn ich welche hätte, so verleugnen, aber geschehen könnte diese Geschichte aus meiner Sicht schon. Genau dies macht den Zauber der Story aus. Sophie wirkt wie die nette, reale Mom von nebenan, die den Spagat zwischen Arbeit, Kindern und Haushalt irgendwie alleine meistern muss. Ich habe sie als sehr lebendig empfunden. Auch ihre Freundin Miriam ist so realitätsnah, dass ich mir die Beiden sehr gut bei ihren Dialogen vorstellen konnte. Sophies kleine Kinder sind so rührend und putzig - Ich habe sie auf der Stelle geliebt und würde sie am liebsten adoptieren. ;)
Was mir wirklich herausragend gefallen hat ist die Romantik, den die Autorin in diesem Roman immer mal wieder eingebaut hat. Es war für mich sehr schön zu lesen, wie sich Sophie der "Männerwelt" genähert hat.
Da das Buch aus der Ich-Perspektive erzählt wird, konnte ich mich sofort mit Sophie identifizieren. So fiel es mir absolut nicht schwer auch all ihre Emotionen und ihre Taten nachvollziehen zu können.

Fazit
Ach das Buch ist so herrlich komisch und stellenweise auch sehr romantisch. Ich konnte und habe mitgefiebert und war die ganz Zeit über schlicht begeistert. Es gibt keinen einzigen Punkt, den ich zu bemängeln habe. Diese Geschichte ist eine vollkommen runde Sache. Tolle Charaktere, toller Kern und nicht zuletzt noch das wunderschöne Cover. Ich bin mir sicher, das allen die gerne romantische Komödien lesen, dieser Roman wirklich sehr gefallen wird.
© www.mybooksparadise.de
 

Kommentare

evafl kommentierte am 18. März 2014 um 13:49

Klingt seeeehr lesenswert. :) Vielleicht läufts mir in der Bücherei ja mal über den Weg. :) 

Kitty Montamer antwortete am 23. April 2014 um 16:30

Wenn es dir über den Weg läuft, dann nimm es sofort mit. :)