Rezension

Konnte mich leider nicht packen

Wir fallen nicht - Seita Vuorela

Wir fallen nicht
von Seita Vuorela

Bewertet mit 3 Sternen

Tolles Thema – Schöner Schreibstil – Mäßige Umsetzung!

„Wir fallen nicht“ ist ein anspruchsvoller Jugendroman, der von dem Umgang mit dem Tod, aus der Sicht eines 14-jährigen erzählt. Mitja führt uns als Ich-Erzähler durch die Ereignisse und er spricht den Leser dabei auch direkt an. Denn er hat etwas Wichtiges zu sagen, er möchte seine Geschichte erzählen und erklären wie er mit dem Tod seines besten Freundes klarkommt.

Als er dann die „Wracks“, eine Jungenbande am Strand, kennenlernt, findet er in ihnen gute Freunde, die ihm helfen, nach und nach alles klarer zu sehen.

Doch nicht nur Mitja hat uns etwas zu erzählen, es gibt noch zwei weitere Perspektiven; die eines Mädchen, das ebenfalls am Strand lebt und die von Wladimir aus der Vergangenheit, deren Zusammenhang sich erst nach und nach erschließt.

Der Schreibstil ist wundervoll. Man hat wirklich das Gefühl, ein 14-jähriger hätte die Geschichte geschrieben. Aber neben dem jugendlich leichten Stil, ist es zwischendurch fast schon poetisch. Ich hatte das Gefühl, manche Sätze versteht man erst richtig, wenn man sie mehrmals liest. Es ist eine Geschichte, die man zwei- drei- oder auch viermal lesen kann und trotzdem immer wieder etwas Neues entdeckt.

Und genau diese Mischung macht die Geschichte zu etwas besonderem.

Denn, ich bin ganz ehrlich, wäre der Schreibstil nicht gewesen, hätte ich die Geschichte wahrscheinlich nach der Hälfte abgebrochen.

Es konnte mich einfach nicht packen. Dabei ist das Buch nicht schlecht – überhaupt nicht – nur es hat seine Längen und es ist teilweise so verwirrend, man bekommt bis zum Ende einfach kaum Informationen, was das „dranbleiben“ mühselig macht.

Ab ungefähr der Hälfte, wird einem dann aber auch so langsam klar, worauf das alles hinausläuft und was wirklich dahinter steckt, deshalb war selbst das Ende dann auch keine Überraschung mehr (für mich). Auch wenn die Autorin bis zum Schluss krampfhaft versucht hat es für sich zu behalten.

An sich war ich mit dem Ende aber sehr zufrieden - der Hintergedanke ist sehr schön und tröstend. Es bleiben zwar schon einige Fragen offen, aber im Großen und Ganzen kann ich damit leben.

Fazit:

„Wir fallen nicht“ ist ein schon etwas anspruchsvolleres Jugendbuch mit vielen kleinen Lebensweisheiten - was zwar einige Längen und Verwirrungen bereithält, aber trotzdem oder auch vor allem deswegen sehr besonders ist. Mich konnte es leider nicht packen, aber trotzdem empfehle ich es allen, die gerne auch mal „dramatischere“ Jugendbücher lesen. ► 3/5 Sterne.