Rezension

Konnte mich leider nicht überzeugen

Arbitrium. Was immer du willst - Evelyn Uebach

Arbitrium. Was immer du willst
von Evelyn Uebach

„Arbitrium – Was immer du willst“ ist der erste Band einer Fantasy-Ebook-Dilogie rund um die Seelenpartner Ceylena (Cel) und Grayson (Gray).

Wir bekommen diese Geschichte aus Sicht der Protagonistin Cel erzählt. Zwischendurch wechselt die Perspektive immer wieder zu Remo, der eine andere Sicht auf die Dinge hat. Jedes Kapitel wird mit einem schönen und passenden Zitat zum Thema Seelen überschrieben. Die Cel-Kapitel sind in der Ich-Perspektive geschrieben, was einen direkten Einblick in ihre Gefühlswelt erlaubt. Die R-Kapitel (hier handelt es sich vorerst noch um einen Fremden) sind hingegen in der Er-Perspektive verfasst, was eine gewisse Distanziertheit schafft. Ich persönlich hätte mir ein paar Kapitel aus Sicht des Protagonisten Gray gewünscht, denn was in ihm vorgeht, bleibt ein bisschen auf der Strecke.

Cel ist ein sehr widersprüchlicher Charakter. Ich muss sagen, dass ich mit ihr während der ganzen Story nicht warm geworden bin und ihre Reaktionen teilweise nicht nachvollziehen konnte. Sie ist sehr sprunghaft und hat sich manchmal genau entgegengesetzt dem verhalten, was nun authentisch gewesen wäre. Am Anfang habe ich großes Potential gesehen, aber leider hat sich das bei Cel dann im Laufe der Geschichte in Wohlgefallen aufgelöst. Gerade ihre amourösen Gefühle kann ich oft nicht verstehen, bzw. ihr nicht abkaufen.

Gray war mir hingegen sehr sympathisch, aber leider haben wir ihn einfach zu selten direkt erleben können. Auch er hat zum Schluss an Sympathien verloren, jedoch nicht so sehr, als dass ich ihn nicht mehr mögen würde. Er spielt seine Rolle während der gesamten Story glaubwürdig und ich konnte ihm seine Reaktionen größteteils abnehmen.

Auch die Nebencharaktere bleiben ein bisschen blass, da wir über sie eigentlich nur das erfahren, was wir an Fakten benötigen, um die Zusammenhänge zu verstehen.

Die Story an sich hat viel Potential. Deswegen bedaure ich auch, dass ich so viele negative Worte finden muss. Der Anfang war für mich sehr holprig, weil wir mitten in die Situation hieningeworfen und gleich mit ziemlich vielen Namen und Begriffen gefordert wurden. Gegen Ende kam dann etwas Spannung auf, weil es doch noch ein paar Geheimnisse zu entdecken gab. Insgesamt war das Geschehen aber sehr hektisch und der Leser wird oft von Situation zu Situation geworfen. Am Ende des Bandes werden wir dann mit einem Cliffhanger zurückgelassen.

Der Fantasyanteil ist vorhanden. Wir haben es mit einigen magischen Elementen zu tun, die gut ausgearbeitet sind, aber dem Leser zum Verständnis manchmal sehr spät geliefert werden. Auch das Setting erschließt sich mir nicht vollkommen. Teilweise hat sich mir ein mittelalterliches Bild ergeben, dann wurden wieder moderne Gegenstände erwähnt und generell hätte ich die Geschichte in einem dystopischen Rahmen gesehen.

Solide Grundidee, unglaubhafte Charkatere und eine Story, die viel Potential nach oben hat.