Rezension

Leseempfehlung

Glühende Dunkelheit - Gail Carriger

Glühende Dunkelheit
von Gail Carriger

Inhalt:

Miss Alexia Tarabotti ist keine Schönheit, jedenfalls nicht im Sinne der viktorianischen guten Gesellschaft. Ihr verstorbener Vater, ein Italiener (schockierend!!!), hat ihr nämlich seine dunkle Hautfarbe, eine große Nase und einen zu breiten Mund vererbt und nicht nur das…Deshalb gilt sie, mit ihren 26 Jahren, auch als alte Jungfer. Ihre körperlichen Mängel macht Miss Alexia allerdings mit Intelligenz, Scharfzüngigkeit und bewaffnet mit ihrem Sonnenschirm wieder wett. Was im England des 19. Jahrhunderts leider auch nicht wirklich gern gesehen ist.

Von der Gesellschaft und ihrer Familie ausgegrenzt, zieht sie sich während eines Balls in die Bibliothek des Gastgebers zurück. Dort wird sie von einem Vampir angegriffen, den sie, ganz aus Versehen, tötet. Das ruft Lord Conall Maccon, den Earl of Woolsey auf den Plan. Seines Zeichens Werwolf, Kontaktbeamter für Übernatürliches bei BUR (Bureau of Unnatural Registry) und Agent des Schattenparlaments von Königin Viktoria.

Miss Tarabotti und Lord Maccon können sich nicht ausstehen. Bei jedem Aufeinandertreffen geraten die Beiden aneinander und diesmal will er ihr nicht mal erlauben, sich in die Ermittlungen um den Tod des Vampirs einzumischen. Als ob sich Alexia das gefallen lassen würde!

 

Meinung:

 

ICH LIEBE ES!!!

 

Die Autorin hat hier eine Fantasy-Welt ersonnen, die im London des 19. Jahrhunderts spielt. Einer Zeit, in der viel Wert gelegt wurde auf gesellschaftliche Anerkennung, in der man jedes Wort auf die Goldwaage legen musste und in der es für jede noch so abwegige Situation Regeln gab, die es einzuhalten galt. Das Ganze gespickt mit Vampiren und Geistern, gewürzt mit Werwölfen.

 

In dieser Welt macht sich Miss Alexia Tarabotti, gerüstet mit Hut, Schirm und Tournüre auf, hinter das Geheimnis ihres vampirischen Angreifers zu kommen, stets bemüht, in jeder Situation die Contenance zu wahren.

 

Unterstützt wird sie dabei von ihren Freunden Miss Ivy Hisselpenny, die zwar Miss Alexias beste Freundin ist, jedoch leider einen scheußlichen Geschmack hat, was Hüte betrifft, und Lord Akeldama, einem exzentrischen Vampir mit extravaganten Modegeschmack der „hauptsächlich in betonter Kursivschrift zu sprechen pflegt“.

 

Als hilfreich erweisen sich außerdem Professor Lyall, Lord Maccon’s Assistent und letztendlich sogar Lord Macoon höchstselbst. Auch wenn der die halbe Zeit wütend ist über etwas, was Alexia gesagt oder getan hat und der trotzdem zu gerne ein bisschen an ihr knabbern würde.

 

Mit einem tollen Schreibstil, viel Witz und Situationskomik erzählt Gail Carriger hier ihre Geschichte von Miss Alexia und Lord Maccon. Kaum hatte ich angefangen zu lesen, schlich sich auch schon ein Dauergrinsen in mein Gesicht, hin und wieder abgelöst von einem Ausbruch zügelloser Heiterkeit. Jeder Charakter für sich, zaubert mir mit seinen toll ausgearbeiteten Eigenheiten noch immer ein Lächeln ins Gesicht. Selbst beim Schreiben dieser Rezi. 

 

Als Wermutstropfen ist mal wieder die deutsche Übersetzung des Titels (Original: Soulless) zu erwähnen und dass bisher nur dieser 1. Band der Reihe auf Deutsch zu bekommen ist.

 

Fazit: Fantastisch, phänomenal, grandios! Mein Highlight 2011