Rezension

Linna singt

Linna singt - Bettina Belitz

Linna singt
von Bettina Belitz

Bewertet mit 4 Sternen

Vielen Lesern dürfte Bettina Belitz von ihrer Splitterherz-Trilogie bekannt sein. Wer bei „Linna singt“ ebenfalls Jugendfantasy erwartet, muss sich eines Besseren belehren lassen. Die Autorin hat sich hier in ein anderes Genre gewagt. Das Buch lässt sich eher als Psychothriller einordnen und richtet sich auch nicht an Jugendliche, sondern mehr an Erwachsene. Auch die Protagonisten sind junge Erwachsene zwischen 19 und 25 Jahren.

Inhalt:
Vor fünf Jahren hat Linna ihren Freunden den Rücken gekehrt und damit die Auflösung der gemeinsamen Band bewirkt. Seitdem hat sie nichts mehr von ihnen gehört. Doch nun hat Maggie ein Angebot für einen Auftritt bekommen. So trommelt sie die ehemaligen Bandmitglieder zu einer Probenwoche in einer Hütte in den Bergen zusammen. Während die anderen über die Zeit den Kontakt zueinander aufrechterhalten haben, stößt Linna nun als Außenseiterin zu der Gruppe. Schnell wird klar, dass sich alle in diesen fünf Jahren stark verändert haben, dass aber auch noch alte Rechnungen offen sind. Schon bald wird das Zusammenleben in der Hütte zur Zerreißprobe.

Meine Meinung:
Von der ersten Seite an hat mich das Buch gepackt, obwohl ich anfangs meine Schwierigkeiten mit der Protagonistin Linna hatte. Sie erscheint zunächst so unsympathisch, dass ich nicht viel mit ihr anfangen konnte. Zum Glück ändert sich das nach einigen Kapiteln und man lernt Linna ein bisschen zu verstehen. Es gibt Geheimnisse in ihrem Leben, von denen die anderen nichts wissen und auch nichts wissen sollen.

Frau Belitz greift auf einen bewährten Plot zurück: Die Band wird in den Bergen eingeschneit, ohne Kontakt zur Außenwelt, während vor allem Linna, aber auch teilweise die anderen, einem gewissen Psychoterror ausgesetzt sind. Leider hatte ich schon früh den richtigen Verdacht, was den Täter oder die Täterin angeht. Trotzdem hat es die Autorin geschafft, mich durch den Aufbau einer unheilverkündenden Atmosphäre zu fesseln. Öfter habe ich mich dabei erwischt, wie ich beim Lesen den Atem angehalten habe.

Leider konnte ich das Verhalten der Protagonisten nicht immer nachvollziehen. Es wirkte zum Teil sehr unrealistisch und unlogisch. Außerdem war der Schluss dann etwas enttäuschend. Nach einem so spannenden Buch hätte ich zum Ende hin noch einen richtigen Knaller erwartet, doch der kam nicht. Die ganze Spannung verpuffte einfach. Die Auflösung der Motive fand ich relativ schwach. Schade!

Fazit:
Packender Psychothriller mit etwas unbefriedigendem Ende