Rezension

Magie, Drachen, Abenteuer und Mulan Vibes

Die Tochter der Mondgöttin 1: Die Tochter der Mondgöttin -

Die Tochter der Mondgöttin 1: Die Tochter der Mondgöttin
von Sue Lynn Tan

Bewertet mit 4 Sternen

„Die Tochter der Mondgöttin“ ist der erste Band einer Dilogie und stammt aus der Feder der New-York-Times-Bestseller-Autorin Sue Lynn Tan. Die Autorin entführt den Leser in eine abenteuerliche Welt voller Magie und Gefahren. Wer actionreiche Fantasy mit einem bildhaften Schreibstil mag, sollte sich die Reihe anschauen. Und auch Fans von reinen Einzelbänden kommen auf Ihre Kosten. Der erste Band ist in sich abgeschlossen und kann als Stand-Alone gelesen werden.

Die Geschichte beginnt mit dem Schicksal der Mondgöttin und ihrer Verbannung. Die Autorin zieht das Tempo sehr schnell an. Der Leser begleitet Xingyin, die Tochter der Mondgöttin, die auf der Flucht ist. Sie landet ausgerechnet auf feindlichem Gebiet im Himmlischen Königreich. Mit einer falschen Identität erhält sie eine Anstellung im Palast und kommt dort dem Kronprinzen Liwei immer näher. Doch Xingyins oberste Priorität gilt immer noch der Befreiung ihrer Mutter.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen und bildhaften Schreibstils von Sue Lynn Tan sehr leicht gefallen. Besonders das abwechslungsreiche Setting hat es mir angetan. Die Autorin entführt den Leser in verschiedene Königreiche, in denen man auf magische Wolken, Monster und Drachen trifft. Die Geschichte hat einen einfachen Aufbau und besteht nicht aus komplexen Handlungssträngen. Trotzdem passiert immer etwas. Die Autorin hat eine gute Mischung aus ruhigen Phasen und spannenden Sequenzen geschaffen.

Besonders gut hat mir der wirklich langsame Aufbau der Liebesgeschichte gefallen. Hier geht nichts Schlag auf Schlag, sondern die Entwicklung schreitet langsam voran und es gibt immer wieder Rückschläge. Es gibt eine Dreiecksbeziehung, was mich zu Beginn nicht sehr begeistert hat. Ich mag das daraus resultierende Hin und Her nicht besonders. In diesem Fall macht die Dreiecksgeschichte aus meiner Sicht aber durchaus Sinn. Der Leser begleitet Xingyin über viele Jahre hinweg. Zu Beginn ist sie sehr jung und die erste Liebe ist immer etwas ganz Besonderes. Ohne sie wäre Xingyin wahrscheinlich zu einem anderen Menschen geworden, da sie sich nicht der Armee angeschlossen hätte. Die Slow-Burn Liebesgeschichte kommt ohne viel Leidenschaft und spicy Szenen aus, was mir persönlich gut gefallen hat.

Auch der Spannungsfaktor kommt nicht zu kurz. Den Leser erwartet eine actionreiche Geschichte, in der es oft Schlag auf Schlag geht. Monster werden erlegt, Intrigen vereitelt und Kämpfe auf Leben und Tod ausgefochten. Die Handlung punktet mit vielen überraschenden Wendungen. Zwar landet man am Anfang direkt mitten im Geschehen und muss sich erst orientieren, aber die komplette Welt entfaltet sich mitsamt ihren Geheimnissen und ihrer Magie erst nach und nach. Mein einziger Kritikpunkt sind Xingyins teilweise recht ausschweifende Gedankengänge, die sie ab und an sehr naiv wirken lassen, obwohl sie eine starke junge Frau ist.

Einen Pluspunkt gibt es für die wundervolle Gestaltung der Erstauflage. Das Cover mit Perlmuttschimmer und Goldakzenten sieht ganz zauberhaft aus und auch die Charakterkarte ist wundervoll. Man merkt auf jeden Fall, dass diese Ausgabe mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurde.

Insgesamt hat die Autorin Sue Lynn Tan mit „Die Tochter der Mondgöttin“ eine schöne Geschichte mit Mulan-Vibes geschaffen, in der Fantasy auf Mythologie trifft. Magie, mystische Kreaturen, Monster und Drachen sorgen für eine spannende Reise voller Überraschungen und Abenteuer. Das Ende lässt keine Fragen offen, sodass man diesen Reihenauftakt auch als Einzelband lesen kann. Von mir gibt es volle 4 Sterne und eine Leseempfehlung.