Rezension

Manche Mädchen müssen sterben.... Oder so.

Manche Mädchen müssen sterben - Jessica Warman

Manche Mädchen müssen sterben
von Jessica Warman

Bewertet mit 5 Sternen

Hi, ich bin Elizabeth, aber alle nennen mich nur Liz. Ich wurde grade 18 Jahre und ich bin... tot! Ja, tragisch oder, genau auf meiner Geburtstagsparty komm ich ums Leben doch wie das passiert ist, keine Ahnung, ich weiss nur das ich hier am Pier stehe, auf meinen Leichnam im Wasser schau und völlig verwirrt bin. Grade als ich dachte es kann nicht schlimmer werden triff ich auf Alex, der ein Jahr zuvor ums Leben kam, und der ein völliger Loser ist. Muss ich mich jetzt echt mit dem rum schlagen, bin ich mit meinem Tod nicht schon genug gestraft? Doch Alex denkt alles hat einen Sinn, warum ich hier bin, hier mit ihm und nicht weiter kann, genau wie er. Aber was hat das alles für einen Sinn? Wass muss ich hier denn noch lernen? Was hindert mich daran weiter zu gehen? Das alles raus zu finden ist schwer wenn man sich an fast nichts mehr erinnern kann. Doch Alex meint, je länger ich hier bin je mehr werden die Erinnerungen zurück kehren, er hilft mir das ganze durch zu stehen, wenn auch wiederwillig, dabei kann er ja Froh sein mit mir hier zu sein, im Leben konnte er sich ja nur im Traum vorstellen mit einer wie mir abzuhängen.... Tja, also... dann geh ich mal auf die Suche nach meiner Erinnerung, nach dem Sinn hinter dem Ganzen hier.

Erster Satz:

Es ist kurz nach zwei Uhr nachts.

Meine Meinung

Das Cover ist schlicht gehalten, wenn nicht der Titel schon einen Hinweis darauf geben würde was einem im Buch erwartet, nein, es ist kein Thriller wie manche vielleicht vermuten würden, gäbe es keinen Hinweis drauf. Der Titel sagt schon einiges aus, mehr als zumindest Between. Wobei dieser sicher auch bezeichnend ist, aber wohl für manches stehen könnte.

Die Autorin hat es geschafft sich so auszudrücken wie es wohl ein Teeni in dieser Schicht tun würde. Es ist zumindest sehr glaubwürdig und da der Schreibstil auch sehr flüssig und einfach gehalten ist kommt man schnell in die Geschichte rein und kann sich einfach mit reissen lassen. Das ganze ist in Ich-Form geschrieben und so hat man schnell einen Zugang zur Protagonistin.

Jessica Warman hat mit dieser Geschichte ein Thema aufgegriffen das für viele wohl noch ein Tabuthema ist. Der Tod, das sterben oder das Leben danach, welches für viele wohl erst gar nicht existiert oder je nach Glaube ganz unterschiedlich aussehen kann. Doch das Buch ist nicht traurig, gut, vielleicht verträgt man zum Schluss doch ein paar Taschentücher aber die Geschichte ist nicht wertend, noch moralisch, sondern es geht einfach darum warum Liz nach ihrem Ableben noch hier auf der irdischen Ebene festsitzt. Und dies hat sie wirklich super beschrieben, spannend und das bis zum Schluss. Auch wenn ich schon sehr früh einen Verdacht hatte, der auch bestätigt wurde, bleibt es spannend, denn die verschiedenen Erinnerungen, die sich nach und nach zu einem Ganzen zusammenfügen, passen einfach und sie hat es hervorragend hin bekommen auf zu zeigen das alles miteinander verbunden ist. Auch schafft die Autorin es die verschiedenen Charaktere so gut herauszuarbeiten das man schnell ein Gefühl für sie bekommt und es einfach Spass macht mehr zu erfahren, auch wenn man sich mal gewaltig über jemanden Aufregt, oder Mitleid mit ihm hat, man kann mitleben und mitfühlen und dass macht den Roman unter anderem eben so gut. 

Bei den Protagonisten finden wir eine ganze Clicke. Eine Chlicke von verwöhnten Highschool-Teenis, die dennoch auf irgend eine Weise verwahrlost sind. Es gibt dafür ein schönes Wort "Wohlstandsverwahrlosung". Und jeder der Personen geht anders damit um, doch alle sind sie bis zu einem Grad oberflächlich, doch wenn man etwas tiefer schürft, zwischen den Zeilen liest, merkt man schnell das alle, aber wirklich alle ihre Probleme damit haben. Nur tritt dies auf verschiedene Weise ans Tageslicht.

Liz, Alex, Joise und Richi sind wohl die Hauptpersonen in dieser Geschichte und sind mir fast alle ans Herz gewachsen, bis auf einer der 4.

Meine Lieblingstelle:

Seit meinem Tod haben viele Leute Bemerkungen darüber gemacht, was ich wohl für sie wollen würde. Häufig lagen sie falsch damit. Doch Dad und Richi haben recht. Alles, was ich möchte, ist, dass sie leben. Dass sie mit dem Wissen weitermachen, das jeder Augenblick kostbar ist; das jeder Tag ein Segen ist. Dass sie das Leben als das sehen, was es in Wahrheit ist: eine endlose Reihe von Möglichkeiten, nicht bloss für grossen Kummer, sondern auch für grosse Freude.

 

Fazit

Eine wirklich wunderschöne Geschichte über das Sterben und das Leben danach. Über den Sinn des Lebens, das Loslassens und Vergeben.