Rezension

mitreißend und voller Gefühle

Lotta Wundertüte - Sandra Roth

Lotta Wundertüte
von Sandra Roth

Bewertet mit 5 Sternen

Sandra Roth ist bereits im 9. Monat schwanger. Alles ist bestens bis zu jener Nacht, in der sie ins Krankenhaus kommt. Die Eltern erfahren nun zum ersten mal, dass das Gehirn der kleinen Lotta nicht ausreichend mit Blut versorgt wurde. Diagnose: schwerstbehindert, Auswirkungen: ungewiss.
Harry und Sandra entscheiden sich für das Leben ihrer Tochter, ohne zu wissen, wie es aussehen wird. Von Tag zu Tag lernen sie die Hürden des Behindertsein zu meistern. Doch es ist unglaublich anstrengend und schwer nachzuvollziehen, für jemanden, der nicht in der gleichen Situation ist.
Harry und Sandra haben bereits ein Kind - Ben. Er ist vollkommen normal entwickelt und soll auch nicht unter der Situation leiden. Doch wie soll das funktionieren? Lotta braucht die volle Aufmerksamkeit, immer wieder gibt es neue Komplikationen. Die Familie lebt von Stunde zu Stunde von Tag zu Tag. Große Veränderungen kann es nicht geben.
Dennoch ist Lotta ein geliebtes glückliches Kind. Schon ein kleines Lächeln bereitet den Eltern einen ganzen glücklichen Tag.
Die Autorin beschreibt die ersten drei Lebensjahre von und mit Lotta. Wie anstrengend das Zusammenleben ist, wie untolerant manche Menschen sind und wie schwierig es ist, sich zu integrieren.
Die Gefühle fahren Achterbahn. Im Moment ist man einfach nur glücklich das man einen Anfall überstanden hat, dann wieder total unglücklich, weil es nicht besser wird. Sandra Roth ist wütend, dass ihre Familie ein solches Schicksal erwischt hat und neidisch auf all die gesunden Kinder und deren Eltern die sich über eine Erkältung aufregen.
Und dann schauen sie auf ihr eigenes Kind und sehen das tollste Mädchen der Welt mit dem süßesten Lächeln.
Das Buch ist eine so fantastische und einfühlsame Geschichte über ein Schicksal vor dem keiner die Augen verschließen sollte. Jeder Mensch sollte sich Gedanken darum machen, Verständnis und Interesse zeigen.