Rezension

Sicher nicht für jeden

Lotta Wundertüte - Sandra Roth

Lotta Wundertüte
von Sandra Roth

Sandra Roth berichtet in "Lotta Wundertüte" von dem Leben mit Lotta. In der 33. Schwangerschaftswoche erfährt die Familie von einer Fehlbildung im Gehirn des Mädchens, die ersten Monate sind geprägt von Hoffnung, dass trotzdem alles "gut" wird und Lotta sich normal entwickelt. Rasch jedoch hält die Erkenntnis Einzug, dass das Mädchen behindert ist. Das Buch berichtet von den Schwierigkeiten dies anzunehmen, ohne selbst unterzugehen, von Vorurteilen und Diskussionen mit Kitas und Ämtern. Aber auch von Inklusion und wie sie funktionieren kann und von der Freude, die Lotta gibt. Das Buch ist ein Erfahrungsbericht, die Sprache klar und einfach gehalten, insgesamt liest es sich sehr schnell. Manchmal ist es leider sehr vorhersehbar und das ein oder andere Klischee wird auch bedient - schade, denn eigentlich hat eine solche Geschichte das nicht nötig. Außerdem: Eltern sind in der Tat nach einiger Zeit die Experten für die Erkrankung ihrer Kinder und wissen oft mehr als die meisten Ärzte, umso mehr ärgert es mich, wenn dann behauptet wird, dass Stammzellen aus dem Rückenmark gewonnen werden. Hier erwarte ich von einer Journalistin ggf. eine kurze Recherche!