Rezension

Moedernes Märchen

Das Zigarettenmädchen. Roman - Ratih Kumala

Das Zigarettenmädchen. Roman
von Ratih Kumala

Bewertet mit 3 Sternen

Die Geschichte handelt von Zigarettendynastien in Indonesien und rankt sich um das Schicksal von drei Generationen.
Dasiyah (genannt Jen Yah) interessiert sich bereits sehr früh für die Zigarettenfabrik ihres Vaters, welche dieser unter vielen Widrigkeiten aufgebaut hat. Dabei entwickelt sie sehr viel Geschick. Man behauptet ihr süßer Speichel wäre beim Drehen und Schließen der Zigaretten der Grund für deren außergewöhnlichen Geschmack. Dann lernt sie Djagad kennen und lieben. Sie überredet sogar ihren Vater ihn einzustellen und als künftigen Schwiegersohn zu akzeptieren. Damit ist ihr Schicksal besiegelt ….
Die Handlung ist aus zwei Perspektiven geschrieben. Einmal wird aus der Sicht des  Firmengründers, Idroes Moeria, erzählt und dann aus der Sicht der 3. Generation, durch Lebar.
Der Schreibstil der Autorin lässt sich flüssig an. Ich konnte jederzeit den Mensch und die Gegenden „greifen“ bzw. mir vorstellen. Schwierigkeiten hatte ich allerdings mit den für deutsche Verhältnisse doch recht ungewöhnlichen Namen und dazu kamen dann auch noch die Nick Name. Da hatte ich stark dran zu grübeln. Als Person hat mir am besten der jüngste Spross der Djagad-Dynastie gefallen: locker das Leben nehmend, immer die eigenen Interessen im Vordergrund, aber letztendlich doch seinen Weg gehend.
Der Schluss >Schuldbekenntnis und Wiedergutmachung< kommt mir allerdings eher märchenhaft und unrealistisch vor. So nach dem Motto – Ende gut, alles gut.
Eine Leseempfehlung möchte ich daher nur bedingt aussprechen.