Rezension

Mörder Anders

Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind
von Jonas Jonasson

Bewertet mit 3 Sternen

Nun habe ich mir doch tatsächlich mal ein Buch gegönnt, welches auf Platz 1 der Spiegelbestsellerliste steht. Und irgendwie tue ich mir ein wenig schwer mit dem Buch. Das  hat nichts damit zu tun, dass es schlecht wäre, oder dass es mich gelangweilt hätte. Nein, bestimmt nicht! Nur will ich mich nicht in Sätzen wie „Das ist komisch“ oder so ähnlichem verlieren. Aber dazu gleich mehr.

Jonas Jonasson beschreibt in seinem Buch einen Mörder, der mehr im Gefängnis war als in Freiheit, sich in einem „Hotel“ niederlässt und gerne mal einen Schluck über den Durst trinkt. Dadurch lernt er den „Rezeptionisten“ Per Persson  kennen, der durch Zufall wiederum die etwas vom Glauben abgekommene Pfarrerin Johanna Kjellander kennenlernt.

Also erstes machen die drei ein Gewerbe der besonderen Art auf. Mörder-Anders wird dort mehr oder weniger zum Knochenbrecher Anders. Den Vertrieb übernehmen Johanna und Per. Also sie kümmern sich um den Vertrieb und die Werbung für ihr unheiliges Gewerbe. Sie machen dies über die Boulevardzeitungen in Schweden. Die beiden hauen den guten Mörder-Anders auch so richtig übers Ohr, als der keine Lust mehr hat dieses Gewerbe auszuüben.

Aber irgendwie kommen die drei doch wieder zusammen und betätigen sich nun als Angestellte der „Anders-Kirche“, wo Per und Johanna dann auch wieder den gutgläubigen Mörder-Anders über den Tisch ziehen. Ohne viel Skrupel luchsen sie aber auch andere Menschen mehr oder weniger viel Geld ab.

Es gibt auch noch ein drittes Gewerbe, welches die drei dann zusammen aufziehen. Das machen sie dann irgendwie richtig.

Aber ich will ja nicht zu viel verraten. Alles in allem muss ich sagen, dass das Buch recht lustig zu lesen ist, da es schon einige Passagen hat, welche einem ein paar Lachtränen in die Augen treiben. Aber, und deswegen habe ich mir auch etwas schwerer getan mit meiner Rezension, es führt einen wirklich teilweise erschreckend den Spiegel vors Gesicht. Alle drei Geschäftsmodelle könnten funktionieren und ich denke sie funktionieren auch in der heutigen Welt oft genug. Mag es die Kirche sein, welche man gründet um möglichst viel Geld einzunehmen oder mag es das Knochenbrecher-Gewerbe sein, beide werden in unserer Welt doch zu oft benutzt um Geld einzunehmen. Egal wie man es nennt, uns allen fallen mehrere solcher Unternehmen ein und ich finde es gut, dass Jonas Jonasson uns dies in einem einfachen und lustig geschriebenen Buch näher bringt.

Und so komme ich zu dem Schluss, dass man das Buch lesen sollte. Man sollte auch ruhig lachen, wenn es zum Lachen ist - aber auch ein wenig nachdenken, wenn man das Gefühl hat, ob dies denn nun alles wirklich möglich wäre.

Vielleicht sollte man manchmal etwas skeptischer durch die Welt gehen und einige Dinge hinterfragen, warum ein Mensch das denn nun gerade macht.

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