Rezension

Mord in den Weinbergen

Chateau Mort - Alexander Oetker

Chateau Mort
von Alexander Oetker

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt

Wie immer während des Hochsommers findet im Medoc der jährliche Marathon entlang der Weinberge statt. Viele Läufer sind kostümiert und die vielen Versorgungsstände entlang der pittoresken Strecke laden zur Stärkung ein. Bereits kurz nach Beginn brechen zwei Personen zusammen, während einer im Koma liegt ist der andere, ein beliebter Winzer der Region, sofort tot.

Das heisst Ermittlungsarbeit für Kommissar Luc Verlain, der eigentlich die heißen Sommertage und Nächte im Aquitain gerne anders verbringen würde. Sein Freund und Kollege aus Paris ist zu Besuch, eine hübsche Surflehrerin wartet und seine große Liebe Anouk steht plötzlich wieder vor der Tür.  

Die beiden Personen wurden offenbar vergiftet, womöglich an einer der Versorgungsstände des Marathons. Verdächtige und Mordmotive gibt es ausreichende, doch als die Ermittlungsergebnisse auf Lucs besten Freund Richard als möglichen Täter hinweisen, muss der Kommissar eine Gewissensentscheidung treffen.

 

Mein persönlicher Eindruck:

Der Krimi kommt locker und leicht daher und vermittelt von der ersten Seite an das sommerliche und leichte Leben der Aquitaine. Mir gefällt die Beschreibung des Marathons, des Städtchens Saint-Émilion am Fusse der Dordogne, der kleinen Schlösser umgeben von Weinbergen.

Der Fall ist spannend und gut konstruiert. Für volle fünf Sterne fehlt es mir aber an der Charakterzeichnung der Ermittler sowie an der Raffinesse der Auflösung des Kriminalfalls. Für mich dürfte man viel mehr über Luc Verlain erfahren, auch wenn dies der zweite Band einer Reihe ist. Die Verbrechen dürften ruhig etwas dunkler geschildert sein und der Täter bleibt flach und austauschbar, hier fehlt einfach zuviel an Hintergrund, damit man einen hinterlistigen und geplanten Mord am Ende nachvollziehen kann.

Es ist ein rundum schöner Krimi für Zwischendurch, der vor allem durch sein Lokalkolorit gewinnt.