Rezension

Mord, Zigeuner und ein Doktor

Das Mädchen im schwarzen Nebel - Ivonne Hübner

Das Mädchen im schwarzen Nebel
von Ivonne Hübner

Bewertet mit 4 Sternen

Dieser historische Kriminalroman war der erste, den ich von Ivonne Hübner gelesen habe. Sicherlich aber nicht der letzte, denn „Das Mädchen im schwarzen Nebel“ hat mich sehr gut unterhalten. Geboten wurde Spannung bis zuletzt, Liebe und Romantik, aber auch Humor und ein guter Einblick in die damalige Zeit in der Oberlausitz. Gleichzeitig wird das Leben der Zigeuner sehr anschaulich und authentisch beschrieben, sodass man als Leser das Gefühl hat, direkt dabei zu sein, mit im Lager der Zigeuner zu sitzen, den Rauch ihres Feuers zu riechen und das Klimpern der an der Kleidung aufgenähten Münzen zu hören.

Dr. Cornelius Waldeck versucht ein Verbrechen aufzuklären und geht dabei sehr fortschrittlich und aufgeschlossen vor. Er hat keine Vorurteile gegenüber den teilweise sehr geächteten Zigeunern und sieht in ihnen einfach nur Menschen, denen er helfen kann und muss. Er ist Arzt und führt in dieser Eigenschaft auch die Leichenschau durch, nachdem ein Toter in einem Kohlenmeiler gefunden wurde. Die Spuren führen zu den Zigeunern, aber auch zu einem schreienden Unrecht vor vielen Jahren, das dazu führte, dass diese die Gegend jahrelang gemieden haben. Kaum sind sie wieder hier, passiert ein neues Unglück....

Man merkt dem Buch an, dass die Autorin gerne recherchiert und schreibt. Geschickt wurden Vergangenheit und Gegenwart verwebt und erst nach und nach erfährt der Leser die ganze Geschichte. Es gibt auch einen Vorgängerband, aber diesen muss man nicht unbedingt gelesen haben, um das Geschehen zu verstehen, finde ich. Nachdem am Ende des Buches ein kleiner Cliffhanger beschrieben ist, nehme ich an, dass es bald auch einen weiteren Band mit Dr. Cornelius Waldeck geben wird. Darauf freue ich mich schon.