Rezension

Nicht ganz so besonders wie sonst von Poznanski gewohnt

Elanus
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 4 Sternen

Diese Rezension erscheint auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com.

Allgemeines:

Im vergangenen Monat habe ich euch hier bereits angekündigt, dass Elanus als neues Jugendbuch der bekannten deutschen Autorin Ursula Poznanski bald herauskommen wird. Vor wenigen Tagen ist die Klappenbroschur mit Spotlack und Prägung nun im Loewe Verlag erschienen. Auf 416 Seiten hat Poznanski ein neues Abenteuer für ihre Leser aufs Papier gebracht. Optisch macht das Buch viel her. Die abgebildete Linse ist auch haptisch zu erfühlen und insgesamt wirken die ausgewählten Farben in Kombination mit den Schriftzügen sehr stimmig.

Inhalt:

„Es ist klein. Es ist leise. Es sieht alles.

Jona ist siebzehn und seinen Altersgenossen ein ganzes Stück voraus, was Intelligenz und Auffassungsgabe betrifft. Allerdings ist er auch sehr talentiert darin, sich bei anderen unbeliebt zu machen und anzuecken. Auf die hervorgerufene Ablehnung reagiert Jonas auf ganz eigene Weise: Er lässt sein privates Forschungsobjekt auf seine Neider los: eine Drohne. Klein, leise, mit einer hervorragenden Kamera ausgestattet und imstande, jede Person aufzuspüren, über deren Handynummer Jona verfügt. Mit dem, was er auf diese Weise zu sehen bekommt, kann er sich zur Wehr setzen gegen Spott und Häme.
Doch dann erfährt er etwas, das besser unentdeckt geblieben wäre, und plötzlich schwebt er in tödlicher Gefahr.“ (Quelle: Loewe Verlag)

Meine Meinung:

Ich liebe Frau Poznanskis Bücher einfach. Auf meinem Blog könnt ihr Rezensionen zu Fremd und Layers  finden. Aber natürlich habe ich auch alle anderen verschlungen. Man könnte also sagen, dass ich vor dem Lesen von Elanus bereits etwas voreingenommen war. In eine positive Richtung.

Was mir an Elanus tatsächlich am besten gefällt ist der Protagonist, Jona. Er wirkt für mich von Anfang an wie der absolute Antiheld. Eigentlich macht er sich durch jede Handlung unsympathisch, er weiß  und reflektiert das sogar. Miese Kommentare und Beleidigungen gehören in sein Repertoire. Aber irgendwie finde ich ihn trotzdem saucool. Im Laufe des Buches wurde er mir sympathischer, was ihn gleichzeitig auch ein wenig unsympathischer machte. Klingt komisch.. aber ich finde, dass er sich während der Handlung langsam zu einem quasi normalen Helden entwickelt und etwas von seinem beißerischen Charme einbüßt. Auch die anderen Charaktere entwickeln sich im Laufe der Ereignisse spannend und in teils unvorhergesehene Richtungen.

Poznanski hat für Elanus ein inhaltliches Thema ausgewählt, das momentan so aktuell wie noch nie erscheint. Drohnen tauchen im täglichen Leben auf, liefern angeblich bald unsere Pizza aus und erscheinen für viele Menschen als eine Bedrohung ihrer Privatsphäre. Es gelingt der Autorin gut, verschiedene inhaltliche Aspekte der Thematik in die Handlung des Buches einzuflechten und den Leser somit zum Nachdenken anzuregen. Sowohl auf die Vorteile als auch auf die Nachteile von Drohnen wird eingegangen. Keine einseitige Erzählung, die nur mit dem Finger auf die Gefahren von Drohnen zeigt. Hut ab!

Poznanski schafft es normalerweise stets, mich mit ihren Büchern völlig in ihren Bann zu ziehen. Ich tauche immer in ihre Welten ein, bin überrascht und lasse mich komplett auf die Handlung ein. Irgendwie ist das bei Elanus nicht in dem von mir gewohnten Ausmaß passiert. Ich empfand die Handlung insgesamt durchaus spannend, aber als nicht so überraschend wie sonst, ja beinahe ein wenig vorhersehbar. Wem ging das noch so?

Fazit:

Ein spannender Jugendthriller mit einem faszinierenden Protagonisten. Leider teilweise etwas vorhersehbar und nicht ganz so besonders wie Poznanskis andere Werke. Daher nur 4 von 5 Bewertungsherzen.