Nicht ganz so mein Fall
Bewertet mit 3 Sternen
"Wintersonnenglanz" bietet ein gelungenes Wiedersehen mit den Figuren dieser Inselgeschichten-Reihe. Für mich ist es das erste Buch dieser Reihe und somit war ich wohl nicht so euphorisch beim Lesen und musste die Personen erst einmal kennenlernen.
Ich habe mich im Büchernest allerdings sehr wohl gefühlt, denn gerade Buchhandlungen üben ja auf Leseratten eine magische Wirkung aus. Dazu kommt noch die adventliche Stimmung, die die Autorin geschickt mit in die Handlung einbindet und schon ist man gefangen von der Geschichte. Auch das Syltflair hat mich sofort begeistert und an eigene Aufenthalte erinnert. Im Winter habe ich dort allerdings noch keine Zeit verbracht und umso gespannter habe ich alles verfolgt.
Die eigentliche Handlung jedoch hat mich nicht ganz so mitgerissen. Ich habe es genossen, wie hier winterliche und gerade auch friesische Stimmung verbreitet wird. Die glücklichen Fügungen, die dank spendabler Unbekannter und beziehungskräftiger Verwandter gut enden, fand ich aber etwas übertrieben und auch zu glatt. So spielt das Leben normalerweise nicht und auch wenn ich gut endende Bücher mag, war es mir hier entschieden zu viel des Guten. Das kommt dann schon eher unrealistisch geschildert rüber. Auch hat es mich gewundert, dass Larissa und ihre Freunde trotz des stressigen Weihnachtsgeschäfts im Büchernest so viel Zeit füreinander haben. Wer schon mal im Einzelhandel in dieser Zeit gearbeitet hat, weiß wie es in Wahrheit so abläuft.
Als besonderes Bonbon enthält dieser Roman am Ende einen ganz besonderen Adventskalender. Dieser bietet 24 winterliche Beiträge in Form von kleinen Gedichten, Dekotipps und Rezeptideen für Punsch und Gebäck und rundet so das Buch weihnachtlich ab.
Wer Sylt und stimmungsvolle Weihnachtsbücher mag, ist hier genau richtig. Ein wenig Heile-Welt und die Forsetzung der Reihe lassen Wohlfühl-Momente zu.