Rezension

Packender Föhr-Krimi mit einem sich perfekt ergänzenden Ermittler-Duo

Föhr in Flammen -

Föhr in Flammen
von Eva-Maria Silber

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Föhr in Flammen" heißt der Insel-Krimi von Eva-Maria Silber, der im Emons Verlag erscheint. Auf der beschaulichen Urlaubsinsel Föhr werden in einer Holzhütte fünf Leichen entdeckt, alle wurden erschossen und gehören einer Familie an. Die örtliche Polizei fordert Kriminalhauptkommissar Jan Andretta von der Mordkommission Flensburg an, dem die Polizeianwärterin Maja Storm an die Seite gestellt wird. Andretta hat sich neben dem Fall noch einer weiteren Aufgabe zu widmen, denn er hat die Vormundschaft für seine Nichte Lisa übernommen und muss nun auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen. Andretta zieht mit Lisa nach Föhr, vor Ort kann er beide Aufgaben besser verbinden. Nun stellt sich die Frage: Wer hätte ein Motiv für diese Morde?

 

 

Jan Andretta soll auf Föhr die Mordermittlungen leiten und wird von Maja Storm unterstützt. Maja geht logisch und objektiv an die bekannten Fakten heran, hinterfragt die Tathergänge intuitiv und ist für Andretta eine echte Bereicherung. Als Ermittler-Duo ergänzen sie sich perfekt und beide wirken sehr sympathisch.  

In diesem Fall hat Andretta nicht nur mit vielen offenen Fragen zu kämpfen, sondern auch mit einem karriere-orientierten Kollegen, der sich gegen Andretta mit beruflichem Ehrgeiz um den Chefposten behaupten will. Doch Andretta ist ein Teamplayer und hält nichts von solchem Konkurrenzdenken. Er ist froh, mit Maja eine intelligente und engagierte Kollegin gefunden zu haben, mit der er harmoniert und deren Entwicklung er gerne unterstützt.

Die Ermittlungen führen einige Dinge ans Licht, die einige Verdächtige ins Licht rücken. Als dann bei einem Brand ein weiterer Toter gefunden wird, bekommt der Fall die entscheidende Wendung.

Der flüssige Schreibstil und die lokalen Beschreibungen lassen sich gut lesen, die Dialoge wirken lebendig und passen sich den unterschiedlichen Charakteren stimmig an und mit der sommerlichen Inselatmosphäre war ich sofort in die Handlung eingetaucht. Es gibt einige überraschende Wendungen, die sich logisch einfügen und der Geschichte den nötigen packenden Effekt verleihen.

Sehr vielschichtig und interessant hat mich das menschliche Miteinander zwischen der Opfer-Familie, den Ermittlern und Andrettas Umgang mit Lisa unterhalten und die gegenseitige Anziehung zwischen Andretta und Storm lässt auf weitere Fälle hoffen. Ganz urlaubsmäßig haben auf mich die kleinen Ausflüge auf der Insel gewirkt, die als kleine Lichtblicke die grausamen Hintergründe der Morde etwas erhellt haben.  

Überzeugend ist auch die stimmige Aufklärung der Taten, doch am Ende sorgt eine völlig überraschende Aussage für den großen Knall in dieser Geschichte.

Dieser sehr atmosphärische Krimi hat mich mit seinem tollen Ermittlerteam auf eine spannende Tätersuche mitgenommen, mir die Sommerfrische auf Föhr näher gebracht und einen interessanten Einblick in die Psyche von Menschen ermöglicht, wie harmlose Menschen zu Tätern werden.