Rezension

Pageturner

Zersetzt
von Michael Tsokos Andreas Gößling

Bewertet mit 4.5 Sternen

BKA-Rechtsmediziner Fred Abel hat alle Hände voll zu tun. Im Regierungsviertel wird eine Leiche gefunden, vermeintlich getötet durch Waterboarding, einer Foltermethode. Außerdem beschäftigen ihn Fälle, in denen Totenscheine mit falschen Todesursachen ausgestellt wurden. Die Opfer weisen alle eine kaum erkennbare Einstichstelle in der Kniekehle auf. Bevor Abel zur Aufklärung dieser Fälle beitragen kann, wird er in den osteuropäischen Pseudostaat Transnistrien geschickt, wo er zwei fast vollständig zersetzte Leichen identifizieren soll. Plötzlich findet sich er in einem politischen Komplott wieder und gerät ungewollt in Gefahr.

„Zersetzt“ ist nach „Zerschunden“ der zweite Teil einer Trilogie um Rechtsmediziner Fred Abel. Wie auch beim ersten Band handelt es sich bei diesem Buch um einen True-Crime-Thriller. Die Handlung basiert also auf einem wahren Fall und echten Ermittlungen. Michael Tsokos hat die Realität geschickt mit Fiktion vermischt, so dass ein tolles, gut durchdachtes Gesamtwerk mit einem sympathischen Protagonisten entstanden ist. Dem Autor gelingt es gut, sein fundiertes Wissen aus der Rechtsmedizin, dem Profiling und der Verbrechensaufklärung in die Geschichte einzubringen. So wirkt die Handlung noch authentischer.

Nachdem „Zerschunden“ eins meiner Lesehighlights des Jahres 2015 war, habe ich mich sehr auf den zweiten Band der Reihe gefreut. Auch wenn mir der erste Teil einen kleinen Tick besser gefallen hat, wurde ich keinesfalls enttäuscht. Auch bei „Zersetzt“ handelt es sich um einen absoluten Pageturner, der, wie auch sein Vorgänger, nichts für schwache Nerven ist. Auch wenn zu Beginn die Spannung ein wenig fehlte, zog mich die Handlung schnell in ihren Bann und übte eine regelrechte Sogwirkung auf mich aus. Oft fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Die Geschichte war spannend bis zum Ende. Ich fiebere schon dem Erscheinungstermin des letzten Teils der Trilogie entgegen.