Rezension

Rasant erzählt mit einem überraschenden Ende

Kalte Haut - Martin Krist

Kalte Haut
von Martin Krist

Ein Serienmörder  versetzt Berlin in Unruhe. Der Täter foltert seine Opfer und häutet sie. Zudem filmt er dies und stellt die Filme anschließend ins Internet. Danach lockt der Mörder  Journalisten zu den Fundorten der Leichen.

Angesetzt auf den Fall sind die türkischstämmige Kommissarin Sera Muth und ihr Team. Unterstützt werden sie dabei von dem Polizeispychologen Dr. Robert Babicz, der gerade aus den USA heimgekehrt ist. Dort konnte er erfolgreich die Mordserie des“ Knochenmanns“ beenden, ein Serienkiller, der seinen Opfern bei lebendigem Leib die Haut abzog. Eine  auffällige Parallele, ist der Knochenmann  etwa zurück?

Martin Krist lässt seinen Thriller relativ ruhig angehen. Wie gewohnt beginnt das Buch mit mehreren Handlungssträngen und wechselnden Perspektiven. Man lernt die junge toughe Kommissarin Sera und ihr familiäres Umfeld kennen. Sie unterhält eine Beziehung zu einem verheirateten Mann, fühlt sich aber dennoch ihrer türkischen Familie verbunden. Ein ständiges Wechseln zwischen den Seiten… Sera ermittelt im Fall eines gescheiterten Ehrenmordes einer jungen Türkin. Doch spätestens nach der Entführung und Ermordung dreht sich alles nur noch um den Serientäter.

Als weiterer Protagonist kommt nun Dr. Robert Babicz ins Spiel. Babicz hat Deutschland vor vier Jahren verlassen, um sich in den USA zum Profiler ausbilden zu lassen. Erfolgreich hat er auf diese Weise den Knochenmann gefunden. Doch nun zurückgekehrt,  muss er sich seiner Vergangenheit stellen. Worum handelt es sich bei dem geheimnisvollen Ereignis vor vier Jahren, das Robert zu seinem Weggang brachte? Und dann ist da noch die ehemalige Verlobte „Bo“…

 

Tania Herzberg ist schließlich die dritte Hauptfigur. Die ehrgeizige Journalistin arbeitet bei einem Berliner Boulevardblatt und wartet auf ihre Beförderung. Gleichzeitig wird sie von ihrem Ex-Mann Ralf gestalkt, doch auch der Täter hat Tania im Visier…

 

Trotz mehrerer Morde verzichtet der Autor auf großes Blutvergießen. Dies ist auch gar nicht nötig, die Story geht auch so unter die Haut. Relativ kurze Kapitel, die meist mit einem Cliffhanger enden und Handlungsstränge, die sich immer wieder mal kreuzen sorgen für jede Menge Spannung. Spätestens ab der Mitte, bekommt die Handlung ein rasantes Tempo und man kann das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Das Beste jedoch ist dann die Auflösung des Falls. Diese hat mich vollends überrascht, obwohl man in Nachhinein betrachtet darauf hätte kommen können.

Insgesamt ein Top-Thriller. Martin Krist hat mal wieder bewiesen wie gut er die Kunst beherrscht, mehrere Handlungsstränge zu konstruieren und dieser zu einer komplexen Geschichte zu verknüpfen. Mehr davon!