Rezension

Rasanter und actionreicher Abenteuer-Thriller, der einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt

Babylons Vermächtnis -

Babylons Vermächtnis
von Joe Black

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mit diesem Abenteuer-Thriller legt der Autor Joe Black den ersten Band seiner Reihe um den Unterwasserarchäologen Konstantin Nikolaidis und die Paläografin Ilana Shaik vor, mit dem er mich gleich gut und spannend unterhalten konnte. 

Als Konstantin Nikolaidis in einer versunkenen Ruine vor der Hafenstadt Alexandria auf Goldmünzen mit rätselhaften Inschriften stößt, wendet er sich an Ilana Shaik, die gerade in Aleppo einige verschollen geglaubte Schriftrollen aus dem 7. Jahrhundert untersucht, und bittet sie um Rat. Dabei finden beide heraus, dass die Münzen aus der Zeit der Templer stammen. Doch der Fund hat längst das Interesse geheimnisvoller Kräfte geweckt, die im Hintergrund die Fäden ziehen, und so finden sich Ilana und Konstantin schnell inmitten einer gnadenlosen Jagd wieder, bei der sie nicht mehr wissen, wer dabei noch Freund und wer schon Feind ist.

Der Autor legt hier einen klassischen Abenteuerroman vor und sorgt dabei für einen gelungenen Mix aus prickelnder Action und geheimnisvollen Rätseln. Kurze Kapitel mit ständig wechselnden Erzählperspektiven sorgen dabei für ein hohes Erzähltempo, dass einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt. Allerdings habe ich durch diesen Stil zu Beginn doch ein wenig gebraucht, bis ich endgültig in die Geschichte hineingefunden habe. Hat man dieses Anfangsprobleme aber erst einmal überwunden, sorgen ein packender Schreibstil, zahlreiche überraschende Wendungen und gut gezeichnete Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen für atemberaubende Spannung auf einem konstant hohen Niveau. Die Hauptgeschichte spielt im Zeitraum von 2011 bis 2013 und greift einige tatsächliche Ereignisse dieser Zeit auf, wie z.B. den Bürgerkrieg in Syrien, und bindet sie in das Geschehen ein. Zudem orientiert sich die gut recherchierte Geschichte an bekannten Mythen aus dem frühen Mittelalter und den Theorien dazu (wie man im Anhang nachlesen kann), verknüpft diese geschickt miteinander und füllt die vorhandenen Zwischenräume auf gelungene Art und Weise und mit großem Einfallsreichtum auf.  

Wer auf spannende Abenteuerromane mit hohem Actionanteil steht, wird hier gut bedient und unterhalten. Für die weiteren Bände der Reihe bleibt aber durchaus noch ein wenig Luft nach oben.