Rezension

Sagenhafter Schmöker

Outlander - Feuer und Stein
von Diana Gabaldon

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Zweite Weltkrieg ist vorbei. Die Engländerin Claire Randall reist mit ihrem Ehemann Frank durch Schottland, das Paar gönnt sich die zweiten Flitterwochen. Während der Akademiker seine Familiengeschichte auf den Spuren seiner Vorfahren erkundet, liebt die junge Frau Wanderungen durch die Natur. Eines Tages „fällt“ sie durch einen Steinkreis. Schließlich begreift sie, dass sie durch die Zeit gereist sein muss. Im Jahr 1743 trifft sie auf furchtlose Highlander, die gegen die englischen Besatzer rebellieren. Claire ahnt nicht, welche Rolle der junge Jamie Fraser in ihrem Leben spielen wird…

Der Zeitreiseroman (eigentlich ist es ein Mix aus Romance & Histodrama) aus Diana Gabaldons Feder liest sich überraschend gut. Obwohl ich die Verfilmung bereits kannte, habe ich mich keine Sekunde lang gelangweilt. Besonders gut gefielen mir der Anfang und der Mittelteil der Geschichte. Ein mitreißender plot, farbenprächtige Naturbeschreibungen und runde Figuren (die Nebenfiguren gefielen mir besonders gut, Geilis Duncan ist spitze) sorgen für Spannung. Das Ganze hätte das Zeug zum 5-Sterne – Schmöker, wenn das letzte Drittel des Buches nicht ausgesprochen brutal wäre. Der Finalteil hat mir den Spaß vermiest. Wenn dieser Teil nicht gewesen wäre, hätte ich über Claires forsche Art und ahistorische Ausdrücke aus Jamies Mund hinwegsehen können („modern“ im Jahre 1743?). Claire passte sich für meinen Geschmack auch zu schnell an die ungewöhnlichen Umstände an, parlierte fast perfekt Gälisch, niemand schöpfte Verdacht (bis auf den Vorwurf der Spionage natürlich). Natürlich schrammt die story stellenweise auch haarscharf am Kitsch vorbei, „Feuer und Stein“ hat mich dennoch erstaunlich gut unterhalten, daher gibt’s von mir viereinhalb von insgesamt fünf möglichen Sternen.