Rezension

Schachmatt?

Das letzte Spiel -

Das letzte Spiel
von Gero Pfeiffer

Bewertet mit 4 Sternen

Ein verlassenes Schachspiel im Wald wird für den Rechtsanwalt Philipp Wendelstein zu einem Spiel um Leben und Tod.

Rechtsanwalt Philipp Wendelstein führt ein beschauliches Leben in Bad Grünau. Sein Beruf spannt ihn mehr ein als ihm lieb ist. Die Beziehung mit seiner Freundin Tanja langweilt ihn. Den Alltag empfindet er als eintönig. Für eine Veränderung fehlt ihm der Mut. Eines Abends joggt er durch den Wald und entdeckt ein angefangenes Wald-Schach-Spiel. Das Spielfeld ist mit Moos bewachsen und die Kunststofffiguren sind verwittert. Philipp bewegt eine weiße Figur und gerät in ein gefährliches Spiel mit einem Unbekannten, der auf seine Züge reagiert. Denn mit jeder verlorenen Figur stirbt jemand aus seinem Bekanntenkreis. Philipp kann das Sterben nur verhindern, indem er das Spiel gewinnt. Wird ihm das gelingen?

Das 364 Seiten starke Buch “Das letzte Spiel” hat der Autor Gero Pfeiffer am 2. April 2021 gemeinsam mit dem dp Digital Publishers Verlag veröffentlicht. Das Cover zeigt 2 Schachfiguren auf einem Schachbrett im Wald. Es ist in düsteren weißen und grauen Tönen in verschiedenen Farbschattierungen gehalten. Deutlich sichtbar sind 2 Schachfiguren, eine in schwarz und eine in weiß. Die weiße Figur ist gefallen und blutet. Im gleichen blutrot ist der Titel des Buches deutlich sichtbar.

Gero Pfeiffer hat einen bildhaften und ungewöhnlichen Schreibstil. Mit dem ersten Drittel habe ich mich schwer getan, denn die Geschichte um Phillip Wendelstein startet langsam. Wir lernen ihn, sein Umfeld und sein Alltag ausführlich kennen. Ich denke, das wäre auch kürzer gegangen. Manchmal habe ich mir beim Lesen bessere Schachkenntnisse gewünscht. “Das letzte Spiel” hat mich dennoch gut unterhalten. Im zweiten Drittel wurde es spannend. Hier kommt Dr. Arnold ins Spiel, der mich bereits auf die richtige Spur gebracht hat. Von diesem Moment an (immer mit meiner Idee im Kopf) habe ich die Buchstaben verschlungen und die Seiten umgeschlagen als gäbe es keinen Morgen! Jede Information habe ich mit Schnappatmung aufgesogen. Mit jeder Seite wurde es noch spannender. Das Ende hat mir gut gefallen und mich nicht überrascht. Es passt sehr gut zu dieser Geschichte. An den Schluss hat der Autor einen ausführlichen Epilog gestellt, der viele noch offene Fragen klärt und noch weitere Hintergründe liefert.

“Das letzte Spiel” ist ein spannender Psychothriller der an ein Schachspiel gelehnt ist. Alles in allem verteile ich hier 4 verdiente Lesesterne.