Rezension

Ein Schachspiel im Wald...

Das letzte Spiel -

Das letzte Spiel
von Gero Pfeiffer

Bewertet mit 3 Sternen

Das Cover ist echt total schön gestaltet und es zeigt ein zentrales Element des Buches und zwar ein Teil des Schachspiels, leicht mit Blut bespritzt, das Cover ist schon besonders. 
Philipp Wendelstein lebt recht beschaulich in Bad Grünau, aber seine Arbeit als Anwalt nimmt ihn mehr in Beschlag als ihm lieb ist und auch seine Beziehung zu Tanja ist mehr Schein als Sein, was sich immer mehr herauskristallisiert. Um dem Alltag zu entfliehen geht er laufen und entdeckt an einem alten Festplatz ein Schachspiel mit einer angefangen Partie - aber das Spiel ist keine blosse Freizeitsbeschäftigung, den nur der Sieg von Philipp beendet das Morden in seiner Umgebung...
Beginnen wir mal mit dem Positiven - der Schreibstil von Gero Pfeiffer ist wirklich gut. Man kann sich wirklich vieles gut vorstellen und auch die Beschreibung von den Menschen und der Umgebung ist sehr gelungen. Aber es dauert leider recht lange, bevor das Buch wirklich ins Laufen kommt und auch der Spannungsbogen ist nicht so wirklich sogartig, was das Lesen manchmal ein bisschen zäh erscheinen lässt. 
Auch die Charaktere im Buch sind eher blass, wirklich an Tiefe gewinnt keine von ihnen, was bei einem Thriller auch nicht so ganz passen mag. Da wäre sicher mehr Tiefe stimmiger gewesen. 
An sich ist die Idee des Buches richtig gut durchdacht, aber leider in der Umsetzung ist es dann schwierig geworden. Grundsätzlich ist die Idee, dass Philipp als Einziger das Spiel mit dem Schach im Wald durchschaut und eigentlich dem Morden auch mit dieser Information ein Ende setzen könnte, nicht so schlecht, er tut es aber nicht und lässt das Spiel weiterlaufen. 
Irgendwie wartet man als Leser noch auf die grosse Wendung, einen Aspekt, der noch nicht wirklich offensichtlich war, aber das bleibt leider aus, auch der Spannungsbogen hat zum Ende des Buches hin ein paar Lücken, da hätte man ein paar Längen weglassen können. An sich ist das Ende sehr verwirrend und nicht so ganz schlüssig, was natürlich bei der Rezension gewaltig ins Gewicht fällt. 

Fazit:
Das Cover und auch die Grundidee des Buches ist wirklich gut, auch der Schreibstil liest sich super, aber leider wirkt es so, dass der Autor bei der Umsetzung irgendwie nicht sein ganzen Potenzial genutzt hat. Ohne zu Spoilern, aber das Ende ist ein bisschen verwirrend und auch nicht ganz schlüssig, der Spannungsbogen ist auch nicht wirklich vorhanden, was wirklich schade ist. Da ist definitiv noch Luft nach oben, daher nur 3 von 5 Rosen.