Rezension

schöne Familiensaga aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg

Die Tuchvilla
von Anne Jacobs

Bewertet mit 5 Sternen

Marie kommt im Jahre 1913  als Küchenmagd in die Tuchvilla der Familie Meltzer .Vom heranziehenden Krieg ist  hier noch  nichts zu spüren ,doch in der imposanten Tuchvilla herrscht ein eigener Krieg.Unter den Angestellten herrschen manchmal Neid und Missgunst,besonders Marie bekommt das zu spüren.Ihre Art sich nicht bevormunden zu lassen stößt nicht bei allen auf Gegenliebe ,besonders da sie  binnen kurzer Zeit  zum Liebling der jüngsten  Tochter des Hauses wird und schnell zur Kammerzofen aufsteigt.Dort trifft sie  nun  öfters auf  Paul,den Sohn der Familie,der heimlich Gefühle für die junge Frau ,die so unbeugsam ist entwickelt.Doch auch unter den Töchtern der Familie herrscht nicht immer eitel Sonnenschein.Die Jüngere ,Kitty  ist ihrer Zeit weit vorraus .Sie  malt und ist recht unkonventionell in ihrer Art ,was ihrer Schwester  nicht gefällt,denn alle Welt  mag Kitty lieber  als sie .das führt zu einigen bösen Handlungen ,die weitreichende Konsequenzen für die Familie ,aber auch für Marie haben.
Auch der Herr des Hauses hat einiges an Geheimnissen ,die  er am liebsten für immer verschweigen will, doch mit Maries Auftauchen in der Tuchvilla will er einerseits sein gewissen beruhigen ,doch  birgt es auch gefahren,denen er sich letztendlich stellen muss.

Ein  sehr stimmiges,gefühlvolles Buch ,das zwar nicht unbedingt  actionreich ist ,doch fesselt es einen  trotzdem.Die Protagonisten sind  sehr sympatisch und man taucht mit ihnen ein in die Zeit vor dem ersten Weltkrieg als die Welt noch  einigermassen in Ordnung war.Auch wenn die Geschichte an und für sich abgeschlossen ist will man doch wissen wie es mit Marie und Co weiter gehen könnte und somit bleibt die Vorfreude auf den zweiten Band .