Rezension

Schöner Schreibstil, der Lust auf mehr macht!

Ach wie gut, dass niemand weiß - Alexa Hennig von Lange

Ach wie gut, dass niemand weiß
von Alexa Hennig von Lange

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Sina ist Tochter aus gutem Hause. Genau so viel, wie das aussagt, liegt auch auf ihren Schultern. Ein guter Umgang, immer top gestylt, das Leben vorausgeplant. Bislang fand Sina das gar nicht schlimm, doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Ihr Freund betrügt sie und sie gerät in eine lebensgefährliche Entführung. Doch das alles sieht sie nicht. Sie sieht nur Noah, versinkt in seinen Augen, verliert sich in seinen Worten. Noah, der sie rettet. Noah, der nicht sein darf. Von der falschen Seite der Stadt. Ein Krimineller, von Geburt aus Verlorener, das zumindest befiehlt ihr Vater. Doch, was kann man gegen wahre Liebe schon ausrichten, sie geht ihren eigenen Weg, so auch hier. Doch eine Zukunft hat sie nicht, das ist Beiden klar und dennoch können sie sich nicht vergessen.

Meine Meinung:
Zunächst einmal muss ich sagen, dass es ein Buch ist, was einen direkt auf den ersten Seiten packt und mitnimmt. Ich mag es, wenn mich eine Geschichte, ein Schreibstil sofort fesseln kann, dass ich gar nicht wieder aufhören möchte zu lesen, weil ich wissen möchte, was passiert, wie es endet.

Im großen und Ganzen hielt dieses Gefühl auch an .. ein paar Mal schwächelte es in meinen Augen, als es hier und da zu langgezogen war, doch es waren keine endlosen Abschnitte.

Wir fallen hier in ein typisches Klischee .. reich ist gut und arm ist böse und kriminell - generell von Geburt an. Aber das ist einem von Anfang an klar, das wird ja auch nicht verheimlicht. So liest man das Buch nur, wenn man damit einverstanden ist. Genau wie erwartet verlief die Geschichte, mit Höhen und Tiefen. Mit Freundschaften, Liebe, Kriminalität. Und mit einem fast packbaren tiefen Gefühl - auch wenn es ab und an etwas schnulzig rüber kam, fühlte es sich doch echt an.

Was mir nicht ganz so gut gefiel war, dass es an manchen Stellen zu langatmig war, an anderen Stellen dafür dann aber zu wenig erklärend war. Gerne hätte ich noch mehr über Noah und seine Vergangenheit, seine Familie erfahren, etwas, um ihn besser zu verstehen. Um sein Handeln nachvollziehen zu können. Darüber, wie er es schaffte, so scheinbar normal in dieser wahnsinnigen Umgebung zu werden, wo er aufwuchs. Warum er so gebildet war, so sanft, obwohl um ihn herum nur Hass und Gewalt herrschte. Ich fand, das hätte ein bisschen mehr ausgearbeitet werden können, um ihn uns näher zu bringen.

Sinas Freundinnen waren für mich auch sehr klischeehaft, die typischen pinken Tussis aus gutem Hause und im Laufe der Geschichte wurden sie mir teilweise immer unsympathischer. Nicht nur in ihrem Handeln, sondern auch in den Folgen daraus - mehr kann ich jetzt leider nicht sagen, da ich nichts wichtiges verraten möchte.

Das Ende war mir persönlich viel zu kurz und abgehackt, auch hier verstehe ich nicht, warum man nicht ein bisschen mehr Zeit und Platz für ein paar längere Worte, Erklärungen hatte. Das wertete das Buch meiner Meinung nach zum Schluss hin ab, weshalb ich auch keine vollen Sterne vergeben kann. Da mir der Schreibstil ansonsten aber sehr gut gefiel, werde ich bestimmt nach den vorherigen Büchern der Autorin Ausschau halten!

Fazit:
Ein leicht zu lesendes Jugendbuch, das hier und da hätte kürzer und an anderen Stellen länger sein können. Doch der wirklich schöne Schreibstil der Autorin schaffte es, einen direkt auf der ersten Seite zu packen, und in die Geschichte zu ziehen. Leider war das Ende etwas abgehackt, was mir nicht ganz so gut gefiel.