Rezension

Schwierig zu lesen

Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht -

Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht
von Julia Jost

Julia Joost erstellt in ihrem Roman „Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf flescht“ ein Sittengemälde in der österreichischen Bergwelt. Mit einer bildreichen Sprache vermag sie sowohl die wunderschöne Landschaft zu beschreiben als auch Situationskomik hervorzuzaubern und damit dem Leser ein Schmunzeln zu entlocken.

Ausgehend vom Umzugsgeschehen in einer dörflichen Gemeinschaft wird vom harten Landleben, Entbehrungen und politischen Einstellungen über drei Generationen berichtet. Wie ein roter Faden zieht sich der Unfalltod eines kleinen Jungen durch die Geschichte und bringt Dinge zutage, die in einer Idylle nicht vermutet werden. Zwischen Beichtstuhl und Stammtisch sind erfrischend normal allein die Kinder, was die Hoffnung birgt, dass sich doch alles zum Guten wenden kann.

Die interessante Problematik allein vermag jedoch nicht zu fesseln. Der Schreibstil stolpert über verschachtelte, absatzlose Sätze, dialektische Einlagen und wörtliche Rede im Dialekt. Hierdurch gerät der Erzählfluss arg ins Stocken. Viele Sätze musste ich mehrmals lesen, um den Sinn zu verstehen. Auch die Handlung an sich wird zäh aneinandergereiht, so dass man Geduld aufbringen muss, das Buch zu Ende zu lesen. Leider zählt das Buch nicht zu meinen Favoriten.