Rezension

Schwierige Entscheidung

Straße nach Nirgendwo - Nele Löwenberg

Straße nach Nirgendwo
von Nele Löwenberg

Bewertet mit 4 Sternen

Sheridan Grant kennen wir ja schon durch den ersten Band, den Nele Neuhaus unter ihrem Mädchennamen verfasst hat: „Sommer der Wahrheit“.
Dieses Mal muss die 17-Jährige sich ihrer Vergangenheit stellen, um diese endgültig hinter sich lassen zu können...

Vorab sei gesagt, dass ich nicht unbedingt finde, dass man den ersten Band zwingend gelesen haben muss, um die Fortsetzung zu verstehen, weil die Autorin wirklich Grundlegendes schon erklärt ~ aber einige, winzige „Nuancen/Zwischentöne“ versteht man dann doch etwas besser/eher, wenn man „Sommer der Wahrheit“ gelesen hat, denke ich...

Sheridan hat Nebraska gen New York verlassen, um als Sängerin ihr Glück zu versuchen, als der blutige Amoklauf ihrers Bruders Esra ihre Pläne durchkreuzt und sie sich den Geheimnissen ihrer Familie stellen muss, immer auf der Flucht vor der allzu neugierigen Presse und ihrer Adoptivmutter. Zudem wird sie auch noch verdächtigt, etwas damit zu tun zu haben, dass Esra ihren einen Bruder erschoss und einen weiteren Bruder sowie den Vater schwer verletzt hat...

Als Detective Jordan Blystone ein dreißig Jahre altes Familiengeheimnis aufdeckt und Rachel Grant deswegen vor Gericht bringt, muss Sheridan sich entscheiden: weiterhin fliehen oder sich der Problematik stellen... Keine leichte Entscheidung für die junge Frau...

Wie schon der Vorgängerband „Sommer der Wahrheit“ besticht auch „Straße nach nirgendwo“ besonders durch seine starke Protagonistin Sheridan. Da die Geschichte aus ihrer Sicht geschildert wird, ist man immer nahe dran am Geschehen, quasi mittendrin statt nur dabei.

Auch die Sicht des Ermittlers wird nicht vernachlässigt, so dass man quasi noch „die andere Seite“ der Ereignisse hautnah mitbekommt. Diese Mischung fand ich sehr gelungen und interessant. Nur alles aus Sheridan´s Sicht hätte das Buch nicht so „rund“ gemacht meines Erachtens.

Einige Längen hat die Geschichte für mich gehabt, daher vergebe ich auch nur vier Sterne statt den vollen fünf.

Alles in allem ein wirklich gelungener Roman, ein wenig Familiendrama, ein wenig Krimi; dieses Buch dürfte Leser verschiedenster Genres ansprechen.