Rezension

sehr emotional

Die Liebe von Callie und Kayden - Jessica Sorensen

Die Liebe von Callie und Kayden
von Jessica Sorensen

Bewertet mit 4 Sternen

4 von 5 Sternen

*Meinung:*

Der Inhalt des Buches setzt direkt an das Ende von Band 1 an. Man muss unbedingt Band 1 vor diesem hier lesen, da man sonst die ganze Stimmung des Buches nicht verstehen kann und in diesem Band dreht sich einfach alles um die Stimmung bzw. um die Gefühlsebene. Das Buch ist unglaublich gefühlsbetont und enthält jede Menge Drama und Herzschmerz. Richtig viel Hintergrundhandlung gibt es dagegen nicht. Gerade deshalb sollte man die Charaktere bereits aus Band 1 kennen, sonst wird das Buch schnell langweilig. Kayden befindet sich am Anfang in therapeutischer Behandlung und ich habe in keinster Weise mit der Intensität gerechnet, mit der das Thema Selbstverletzung und Selbsthass hier eine Rolle spielt. Auch Callies Probleme werden noch intensiver behandelt und natürlich spielen auch beide Familien wieder eine sehr große Rolle. Bei Kaydens Familie empfand ich das Ende allerdings doch etwas unvollendet. Den Punktabzug gab es für die Längen im Buch. Wie oben schon erwähnt passiert hier nicht all zu viel und obwohl ich sehr emotionale und dramatische Bücher liebe, so fand ich doch, dass man hier einige Stellen etwas kürzer hätte halten können. Aber grundsätzlich fand ich es richtig gut, durch die starke Emotionalität.

 

Der Schreibstil lag mir leider wieder nicht sonderlich aber das wusste ich im Vorhinein, da es mir so ja schon bei Band 1 ging. Die Sätze wirkten streckenweise wieder sehr kurz und abgehackt – eher wie eine Aufzählung als ein zusammenhängender Text. Die Gegenwartsform in Romanen kann mich nur sehr selten begeistern und hier viel sie mir einfach zu sehr auf und störte mich. Der Perspektivenwechsel zwischen Callie und Kayden gefiel mir dagegen ausgesprochen gut und er war flüssig und stimmig eingebaut. Ich hatte das Gefühl, dass die Geschichte in jedem Moment immer genau von der richtigen Person erzählt wurde.

 

Das Buch ist hauptsächlich dadurch spannend, dass man wissen will, wie Kayden und Callie es schaffen werden zusammen zu sein und ihre Traumata zu verarbeiten. Die Handlung ist sehr ruhig und konzentriert sich fast gänzlich auf das Emotionale zwischen Callie und Kayden und der Probleme mit denen beide in ihren Familien zu kämpfen haben. Für Leser die Action und Spannung brauchen ist dieses Buch nichts. Für mich war es sehr passend.

 

Das Buch ist unglaublich emotional. Das hier Kaydens Problem so eine Intensität annimmt, hätte ich nie gedacht. Es hat mir aber super gefallen. Das Thema Autoaggression wurde hier sehr gut vermittelt. Für manche Leser wirkt Kayden vielleicht etwas weinerlich, aber ich fand es schön, auch mal einen männlichen Charakter emotional reagieren zu sehen. Ich habe auf jeden Fall mir ihm und Callie mitgelitten. Auch Callies Verzweiflung und ihren Wunsch Kayden zu helfen, konnte ich so sehr nachvollziehen. Tja und dann noch diese Familiengeschichten – einfach ein perfektes Buch für mich.

 

Die Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet und interessant. Callie ist ein sehr angenehmer Charakter. Sie ist sehr sympathisch und warmherzig. Seth, ihr bester Freund, ist zwar ein wenig klischeehaft – als schwuler Kumpeltyp, der sie einfach immer versteht, aber ich mochte ihn trotzdem sehr. So einen Freund wünscht sich einfach jede Frau/jedes Mädchen. Er ist locker, witzig und weiß immer genau wie er für Callie da sein muss. Kayden lernt man hier von einer völlig anderen Seite kennen als im ersten Band und das hat mich sehr überrascht. Er ist nicht mehr der coole Draufgänger mit dunklem Geheimnis, sondern ist richtig gebrochen und verzweifelt. Daran musste ich mich erst gewöhnen, aber trotzdem passte es. Luke, Kaydens bester Freund, spielt in diesem Band eine größere Rolle und man erfährt nun auch etwas von seiner dunklen Vergangenheit.

 

Die Liebesgeschichte ist wirklich toll, da sich beide super ergänzen und unterstützen. Hier hat man das Gefühl, dass von beiden gleich viel in die Beziehung investiert wird und jeder für den anderen da sein möchte. Es ist keines dieser New Age Bücher in denen es ständig um Sex geht. Das spielt zwar auch eine große Rolle, aber in einer sehr realistisch wirkenden Art. Beide Charaktere leiden hier so sehr und versuchen einen Weg zu finden sich gegenseitig zu unterstützen. Das macht so viel von der Geschichte aus, dass man sich über die erotischen und schönen Momente besonders freut.

 

Das Ende ist schön abgerundet. Lediglich ein paar Kleinigkeiten haben mich gewundert. Beispielsweise wurde das ganze um Kaydens Familie nicht komplett aufgelöst und auch Lukes Geheimnis wird nicht komplett ans Tageslicht gebracht. Trotzdem ist es im Großen und Ganzen ein Ende wie ich es mir wünsche.

 

Grundidee 4/5

Schreibstil 3/5

Spannung 4/5

Emotionen 5+/5

Charaktere 5+/5

Liebesgeschichte 5+/5

*Fazit:*

4 von 5 Sternen

Das Buch hat mich besonders emotional angesprochen. Den Punktabzug gab es für die kleinen Längen in der Handlung und den Schreibstil, der durch die kurzen Sätze und die Gegenwartsform nicht ganz mein Fall ist. Richtig gut gefallen hat mir aber die Umsetzung des Themas Autoaggression und die richtig innige Liebesgeschichte zwischen Callie und Kayden. Das Buch ist unglaublich emotional und lebt durch seine leisen Töne. Die Charaktere konnten mich ebenfalls wieder in ihren Bann ziehen und ich habe es sehr genossen sie alle auf ihrem schwierigen Weg zu begleiten. Ich kann das Buch jedem empfehlen der ruhige und emotionale Bücher mag.

 

 

Reihe:

Die Sache mit Callie & Kayden

Die Liebe von Callie & Kayden