Rezension

Skurill, witzig aber auch ernst

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat - Gavin Extence

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat
von Gavin Extence

Dieses Buch ist nichts für zwischendurch, obwohl der Schreibstil von Gavin Extence ziemlich locker wirkt, ist die Aussage jedoch völlig ernst. Ich glaube, dass dieses Buch stark polarisieren wird, denn solche Geschichten muss man wahrscheinlich einfach mögen oder sich wenigstens darauf einlassen können.
Alex ist noch jung als ihn ein Meteorit auf dem Kopf trifft. Durch diesen, mehr als merkwürdigen, Unfall verändert sich sein Leben von Grund auf. Als Folge dessen bekommt er Epilepsie, mit den Jahren zieht er sich deswegen immer mehr zurück. Alex lebt in seiner eigenen kleinen Welt umgeben von Literatur, seine esoterisch angehauchte Mutter ist ihm nicht eine allzu große Hilfe, vor allem nicht bei der Suche nach Freunden in seinem Alter. Bedingt durch seinen Unfall will er das Universum verstehen lernen, er will herausfinden wie das große ganze funktioniert. Durch Zufall lernt er dabei Mr. Peterson kennen, einen Kriegsveteranen der genauso zurück gezogen wie er selbst lebt. Es entwickelt sich eine Freundschaft, mit der beide nicht gerechnet haben und daraus resultiert die verrückte Marihuana Aktion. 
"Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat" ist, wie der Titel schon vermuten lässt, etwas schräg und ziemlich anders. Eine humorvolle Geschichte die viel Tiefgang bietet, mit zwei so völlig unterschiedlichen aber doch liebenswerten Protagonisten. 
Alex der auf der Suche nach Antworten ist, findet in dem griesgrämigen, leicht verbitterten Mr.Peterson einen guten Freund und gleichzeitig auch eine Art Lehrer. Er möchte, dass Alex die Welt nicht nur aus einer Perspektive sieht, sondern, dass sich ein zweiter Blick immer lohnen wird. Anfangs verbindet beide nur die Liebe zur Literatur doch schon bald wird eine richtige Freundschaft daraus und Alex schmiedet seinen letzten Plan für Mr. Peterson. 
Die Geschichte wird aus Alex Sicht beschrieben und somit bekommt man immer einen sehr guten Eindruck. Leider, denn manches war wirklich zu detailliert und wirkte dadurch stellenweise langatmig. Auch wirkte Alex hin und wieder zu naiv, was aber sicherlich auch am Schreibstil lag, da wirklich alles lang und breit geschildert wird. Daher lernt man Alex besser kennen als einem vielleicht lieb ist und hin und wieder hat mich das ein wenig genervt. Ganz klar stechen hier die beiden Protagonisten heraus und glänzen hier um die Wette. Die Nebencharaktere blieben leider oberflächlich und mir deswegen auch nicht im Gedächtnis hängen. 
Die Geschichte rund um Alex Woods ist skurril, witzig aber auch traurig und ernst. Wie in einer Achterbahn gehen hier die Gefühle rauf und runter und manchmal will man einfach nur anhalten und eine Pause einlegen. Es hätte daher ruhig von allem ein bisschen weniger sein dürfen aber nichtsdestotrotz hat es mir gefallen und daher ist es eine klare Leseempfehlung. Eine verrückte Geschichte über Freundschaft, Mut und Loyalität. Ich vergebe gute 3,5/5 Rawr's. 

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© Sarah Rawrpunx
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