Rezension

Solide Dystopie!

Die Auslese
von Joelle Charbonneau

Bewertet mit 3 Sternen

Solide Dystopie mit spannendem Ende, die mich nicht so ganz überzeugen konnte.

I know I'm tired and scared and in pain, but at this moment all I can feel is rage.

Es ist ja nun schon eine Weile her, dass ich das Buch gelesen habe, trotzdem kann ich mich noch sehr gut an den Inhalt erinnern, was meiner Meinung nach ein großer Pluspunkt ist. Es gibt nicht viele Bücher, an deren Inhalt ich mich noch so gut erinnern kann, nachdem ich schon so viele andere Romane zwischendurch gelesen habe. 
Der Plot von "The Testing" ist nichts Innovatives, dessen muss man sich bewusst sein, wenn man nach dem Buch greift. Es erinnert sehr stark an "The Hunger Games" und andere Dystopien, was aber wirklich kein Problem ist, wenn man Fan dieses Genres ist. Dafür warten einige andere, positive Aspekte auf, die Cias Weg zur Ziellinie um einiges schwieriger gestalten.
Cia ist ein sechszehnjähriges Mädchen, die gerade ihren Abschluss gemacht hat und hofft als Studentin auserwählt zu werden. In dieser Nachkriegswelt werden nur die besten der Besten für ein Studium zugelassen und bevor sie auf die Universität dürfen müssen sogar jene noch mehrere Aufgaben überstehen und bestehen. Cia wird schließlich mit drei anderen aus ihrem Dorf dafür auserwählt, was ihrem Vater überhaupt nicht gefällt, da auch er einst durch diese Phasen hatte gehen müssen. Leider wurde anschließend sein Gedächtnis gelöscht, doch nach und nach wird er durch seine Träume wieder an diese Zeit erinnert und er warnt seine Tochter davor, niemandem zu vertrauen. 
Zuerst scheint die Warnung ungerechtfertigt, doch nach und nach erkennt Cia, dass ein einzelnes Leben kaum von Wert ist für die Professoren, die nur Interesse an den Gewinnern haben. 
Es ist ein spannendes Abenteuer, das Cia beschreiten muss und die verschiedenen Tests hatten es wirklich in sich. Ich muss sagen, dass ich nicht so recht mit den Charakteren warm wurde, dafür konnte ich das Buch aber nicht auf Seite legen, weil die Situationen und die einzelnen Aufgaben so spannend waren. Diese waren wirklich klug gestrickt und interessant gestaltet, sodass es wirklich Spaß gemacht hat, Cia in ihrem "Kampf" zu verfolgen. Besonders die letzte Phase hat es mir angetan, aber ich möchte ja niemanden spoilern. 
Die Liebesgeschichte zwischen Cia Tomas ist schön gezeichnet, nicht zu aufdringlich und in dieser Situation nachvollziehbar. Hin und wieder war mir Tomas' Figur ein wenig zu flach gestaltet genauso wie Cia, aber ich denke, die Autorin wollte noch etwas Luft nach oben lassen für den zweiten Teil, weshalb ich das nicht so schlimm finde.
Der Schreibstil war in Ordnung. Hier und da empfand ich ihn als etwas zu emotionslos und beschreibungsarm, was vielleicht auch nur persönliches Empfinden sein kann. Es ließ sich dennoch recht gut lesen und hatte kaum Stolperfallen. 
Das Ende war gut ausgeklügelt und lässt Raum für die zwei Folgebände, die ich mir auch noch zulegen werde, da es mich schon interessiert, wie die Geschichte ausgeht.