Rezension

Spannend und fesselnd

Finsterwelt 1. Das verbotene Buch -

Finsterwelt 1. Das verbotene Buch
von Katharina Herzog

Bewertet mit 5 Sternen

Dass Leonie ausgerechnet eine Nachfahrin des Froschkönigs ist, findet sie echt uncool und vor allem peinlich, wenn man keine Kontrolle über seine Fähigkeiten hat. Ausgerechnet dem neuen Mitschüler Tristan begegnet sie in ihrer Froschgestalt. Erst an ihrem zwölften Geburtstag hat Leonie überhaupt von ihrer Herkunft erfahren. Seitdem besucht sie das Internat Schloss Rosenfels, wo sie mit anderen märchenhaften Gestalten alles über ihre Fähigkeiten lernen soll. Doch auf Schloss Rosenfels und im Finsterwald passieren seltsame Dinge. Ob das mit dem Dornröschenzimmer zu tun hat, dass vor Kurzem im Schloss entdeckt wurde? Als Leonie in diesem Raum ein verbotenes Buch öffnet, ist am nächsten Tag ihre beste Freundin Marla spurlos verschwunden. Niemand außer Tristan erinnert sich noch an sie. So bleibt Leonie nichts anderes übrig, als mit dem geheimnisvollen Neuen auf Spurensuche zu gehen.

Die Inhaltsbeschreibung hat mich sofort davon überzeugt, dieses Buch zu lesen, da ich auch begeistert eine andere Reihe zum Thema Märchenfiguren und ihre Nachfahren gelesen hatte. Doch "Finsterwelt" ist auf jeden Fall etwas düsterer und noch geheimnisvoller. Die Geschichte gibt mir als Leser jede Menge spannende Fragen und Rätsel mit, so dass ich während des Lesens gar nicht anders konnte, als immer wieder neue Theorien aufzustellen oder zu verwerfen, sobald wieder eine unerwartete Wendung auftauchte. Ich war richtig gefesselt von der Storyline, die sich viel tiefergehend entwickelt als angenommen. Auch meine Tochter wollte unbedingt wissen, was auf Schloss Rosenfels vor sich geht. Der Ort an sich wird sehr bildhaft beschrieben und man würde schon gern mal diese Schule besuchen.

Die Charaktere sind gut herausgearbeitet. Jede Figur hat je nach Vorfahr spezielle Eigenschaften und Charakterzüge, die sich mitunter sehr witzig äußern. Schon allein Leonies ungewollte Verwandlungen in einen Frosch haben uns zum Lachen gebracht, waren aber auch manchmal sehr nützlich. Tristan hingegen ist nahezu undurchschaubar, kein Mitschüler weiß, aus welcher Familie er überhaupt stammt und es gibt die wildesten Spekulationen, an denen man sich als Leser natürlich auch beteiligt. Als Leonies Freundin plötzlich verschwindet und niemand sich erinnert, ist das ganz schön heftig. Nur Tristan kann helfen, so dass die beiden wohl oder übel zusammenarbeiten müssen. Was uns auch sehr gut gefallen hat ist, dass man sehr viel über den Hintergrund einzelner Märchen und ihrer Verfasser, der Gebrüder Grimm, erfährt und diese auch in das Geheimnis eingebaut werden. Und dann ist da noch der oder die große Unbekannte, auf jeden Fall böse Figur, die die Fäden in der Hand zu halten scheint und von der große Gefahr ausgeht. Am Ende werden einige Rätsel gelöst, doch es bleiben auch noch viele Fragen offen, so dass wir nun ungeduldig auf den zweiten Band warten. Das Buch hat was Spannung und Lesefreude angeht unsere Erwartungen auf jeden Fall übertroffen. 5 Sterne