Rezension

Spannend und konsequent logisch aufgebaut

Verhängnisvolle Freundschaft - Sören Prescher

Verhängnisvolle Freundschaft
von Sören Prescher

Bewertet mit 5 Sternen

Robert will ein paar freie Tage bei einem Freund Daniel in Nürnberg verleben. Doch Daniel erscheint nicht, um ihn abzuholen. Als Robert vor Daniels Haus ankommt, ist dort die Polizei. Bei Daniel wurde eingebrochen.

Am Abend möchte Daniel Robert einen Freunden Jochen, Elvis, Gerd, Susan und Kerstin vorstellen. Auf Kerstin allerdings warten sie vergebens. Am nächsten Tag wird ihre Leiche am Hafen gefunden.

Robert ist Schriftsteller und Ich-Erzähler dieses fesselnden Krimis. Das Buch lässt sich zügig lesen. Ein Grund ist der geschickte Spannungsaufbau. Obwohl es fast gemächlich losgeht, scheinen kurze Sätze im Rahmen der Handlung immer wieder auf neue Aspekte der Tat hinzuweisen. Nicht umfangreiche Ermittlungen, sondern Roberts mehr oder weniger zielgerichtete Recherchen bringen den Handlungsverlauf voran. Dabei kommen Robert seine Fähigkeiten als Schriftsteller, auch auf Kleinigkeiten zu achten und die ins Verhältnis zueinander zu setzen, entgegen. Die Beziehungen im Freundeskreis sind nicht in jedem Fall eindeutig und sorgen für Verwirrung. Versteckspiel statt Offenheit lässt neue Fragen entstehen.

Gut charakterisiert werden die Protagonisten. Das geschieht vorwiegend durch Gespräche übereinander.

Der Schriftstil ist angenehm lesbar. Passende Metapher für die Darstellung von Land und Leuten, gute Ortsbeschreibungen und interessante Dialoge zeichnen ihn aus.

Der Erzählstil geschieht in der Art eines Tagesbuches, das heißt, jeden Tag bis zur Auflösung des Falles ist ein Abschnitt gewidmet, der wieder in einzelne Kapitel gegliedert ist.

Der Roman lädt zum Mitdenken und Miträtseln ein. Erst am Ende wusste ich als Leser, wie viel versteckte Hinweise ich übersehen hatte und wie oft ich in die Irre geschickt worden war.

Die Auflösung erinnert an klassische englische Krimiliteratur. Warum, möge der zukünftige Leser selbst herausfinden.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der konsequent logische Aufbau des Falles und die verzwickten Beziehungen zwischen den Protagonisten haben dazu beigetragen.