Rezension

Spannender Krimi vor malerischer Kulisse

Mörderische Côte d'Azur - Christine Cazon

Mörderische Côte d'Azur
von Christine Cazon

Der erste Frankreich-Krimi von Christine Cazon spielt im südfranzösischen Cannes. Unter azurblauem Himmel wird der rote Teppich ausgerollt. Stars und Sternchen bevölkern den luxuriösen Badeort an der Cote d’Azur bei den alljährlichen Filmfestspielen.

Blitzlichtgewitter und Medienrummel gelten aber bald auch dem frisch aus Paris angereisten Léon Duval, der sich seinen Dienstantritt an der Mittelmeerküste ein bisschen ruhiger vorgestellt hatte.

Der Kommissar hat noch nicht einmal seine Umzugskisten ausgepackt, da wird er bereits zu seinem ersten Fall gerufen. Er soll den Mord an Serge Thibaut aufklären. Der erfolgreiche Dokumentarfilmer wurde während der Pressevorführung seines neuen Films mit einem gezielten Schuss getötet. Nun steht der ehe spröde Duval im Rampenlicht und soll schnelle Erfolge liefern, ohne dafür zu sehr im Privatleben des Filmemachers herumzustochern.

Da gibt es einiges, was zu denken gibt. Etwa, dass Thibaut, anstatt mit seiner Frau mit einem Grüppchen brasilianischer Ureinwohner angereist ist, das er für mehr Publicity einspannen wollte. Oder seine Auseinandersetzung mit einem österreichischen Fotografen am Abend zuvor, der ihm doppeltes Spiel vorwarf.

Bevor sich aus all den Vermutungen ein Motiv herausschält und Duval den Fall erfolgreich abschließen kann, muss er sich jedoch auch innerlich von Paris verabschieden und auf einen Neuanfang im schönen Cannes einlassen. Auch wenn es nicht mehr ganz der Ort seiner Kindheit ist…

“Mörderische Cote d’Azur” ist ein Krimi, der auch, aber nicht nur auf die Beschreibung von traumhaftem Ambiente und verzauberndem Flair setzt. Aus meiner Sicht ein großes Plus dieses Buches. Die Autorin liefert detaillierte Hintergrundinfos zu den polizeilichen Ermittlungen, sei es der organisatorische Ablauf hinter den Kulissen der Filmfestspiele oder das Dickicht der Spendenorganisationen. Auch das gefiel mir gut. Ebenso die Charakterisierung des Kommissars. Christine Cazon zeigt eine Figur mit Ecken und Kanten, auch das Figurenensemble um ihn herum nimmt man ihr ab. Weniger gut gelungen fand ich den Schluss, aber ich möchte nicht zu viel vorwegnehmen.

Ich bin gespannt, ob es wirklich eine Fortsetzung gibt und von welcher Seite uns Cristine Canzon ihre Wahlheimat dann präsentiert.