Rezension

Steinbeck ist großartig

Jenseits von Eden - John Steinbeck

Jenseits von Eden
von John Steinbeck

Bewertet mit 4.5 Sternen

Jahrelang stand das Buch in meinem Regal und endlich bin ich zum Lesen gekommen. Ich habe es regelrecht verschlungen. Die Charaktere sind spannend beschrieben, die Schicksale der Figuren erschütternd und der Werdegang der verschiedenen Familien über Generationen hinweg fesselnd. Fast alle haben das ein oder andere Kindheitstrauma, sei es ein strenger, liebloser Vater, sei es das der Bruder bevorzugt wird oder sei es die abwesende Mutter, und all dies spiegelt sich in der folgenden Generation wieder oder wird bei den Kindern noch verstärkt. Eine junge Frau ermordet ihre Eltern, schießt auf ihren Mann, um frei zu sein und ein Bordell zu eröffnen, ein Familienvater hat großartige Ideen und Erfindungen, lebt aber auf kargem Boden, sodaß er seine Familie kaum ernähren kann, ein anderer hat gutes Land und Geld, lebt aber jahrelang wie ein Toter, weil er so tief erschüttert ist, daß er die Welt nicht mehr versteht. Vor allem das harte Leben wird hier eindrucksvoll geschildert und wie jeder einzelne versucht seinen Platz in der Welt zu finden.

Enttäuscht war ich nur von der Verfilmung mit James Dean, die ich mir danach angesehen habe.  Ganze Generationen und Figuren fehlen. Der Film fängt erst im letzten Drittel an und zeigt dann nur Auszüge des Romans und einzelne Handlungsstränge. Wesentliche Teile fehlen einfach. Schade.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 05. Oktober 2014 um 20:01

Stimmt. Der Film ist sehr schwach, wenn man das Buch kennt.

Lesezeichen13 kommentierte am 05. Oktober 2014 um 20:15

Ihr habt mich neugierig auf das Buch gemacht...:-)

wandagreen kommentierte am 08. Oktober 2014 um 19:47

Muss man lesen! Danke Susi für die Rezension, die dieses phantastische Buch wieder in den Blickwinkel der Bibliophilen, vor allem der jüngeren, rückt!