Rezension

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Sternen ein würdiger Nachfolger - trotz einiger längere Passagen, kann das Buch mit überraschenden Wendungen aufwarten

Bloodlines 05. Silberschatten - Richelle Mead

Bloodlines 05. Silberschatten
von Richelle Mead

Bewertet mit 4 Sternen

Es gibt nur wenige Bücher, die ich sofort nach dem Erscheinen, lesen muss. Dazu gehört auch das Buch „Bloodlines – Silberschatten“ von Richelle Mead, erschienen im Egmont LYX Verlag. Auf dieses Buch habe ich sehnsüchtig gewartet und endlich konnte ich lesen, was mit Adrian und vor allem was mit Sydney passiert.

Sydney wurde von Alchemisten verschleppt und in die Umerziehung gebracht. Ihr war vorher schon bewusst, dass dies kein Vergnügen für sie wird. Doch nichts hätte sie auf diesen Horror vorbereiten können. Denn Sydney ist allein in ihre dauerhaft dunkle Zelle gesperrt und bekommt nur lauwarmen Brei zu Essen. Selbst eine warme Dusche wird ihr verwehrt, nur mit der Absicht, dass die Alchemisten Sydney brechen können. Aber Sydney ist zäh und hält jede Demütigung aus bis sie auf den Gedanken kommt, dass es mutiger und klüger wäre, das Spiel der Alchemisten mitzuspielen. Denn nur so bekommt sie die Chance aus ihrem Gefängnis zu entkommen und den Alchemisten den Rücken zu kehren. Allerdings ist sie auf sich allein gestellt, denn Adrian erreicht sie in ihren Träumen nicht mehr. Die Alchemisten setzen ihre „Patienten“ mit einem Gas unter Drogen, sodass sie ihren Schlaf kontrollieren können. Aber das ist nur eins der Probleme, die Sydney lösen muss. Alle anderen Personen in der Umerziehung scheinen sie zu meiden, weil sie ein verdorbenes Subjekt ist, deren bloße Anwesenheit die anderen in Gefahr bringen könnte. Doch Sydney weiß, wie man sich durchbeißt. Währenddessen versucht Adrian verzweifelt Sydney mithilfe von Marcus zu finden. Aber ohne die Hilfe des Traumwandelns kommen sie nur mäßig voran und Adrian fällt immer mehr in altbekannte Muster. Als er jedoch endlich Kontakt zu Sydney aufnehmen kann, kommt endlich Bewegung in die Rettungsmission. Doch plötzlich ist Sydney für Adrian im Traum wieder unerreichbar. Und alle Beteiligten merken sehr schnell, dass ihnen die Zeit davon läuft. Können sie Sydney retten oder ist sie für immer bei den Alchemisten gefangen?

Die Bücher von Richelle Mead sind für mich immer ein Highlight. Als sie jedoch „Bloodlines – Feuriges Herz“ mit einem riesigen Cliffhanger enden ließ, war meine Begeisterung auf dem Nullpunkt. Umso gespannter war ich dann auf „Bloodlines – Silberschatten“. Ich muss wirklich sagen, dass ich die Lösung der Probleme wirklich gut fand, allerdings hatte dieses Buch einige nicht so schöne Längen. Vor allem in den den Kapiteln, die aus Adrians Sicht geschrieben wurden, musste ich mich an einigen Stellen zwingen weiterzulesen. Denn Adrian verfällt immer mehr in eine tiefe Depression, die er mit Alkoholkonsum und einigen Partys kompensieren will. Allerdings hat mich das nach einer gewissen Zeit sehr genervt. Ich kann ja verstehen, dass er traurig ist, weil Sydney entführt wurde und das er auch noch das Problem mit seinem Element hat, allerdings ist es Sydney die die Hölle durchlebt und sie schwelgt nicht so extrem in Selbstmitleid. Ich habe mir immer wieder gedacht: „Junge, hör auf dich selbst zu bemitleiden und suche doch endlich mal Sydney.“ Denn Sydney ist so erfinderisch wie eh und je. Auch wenn sie es schwer hat, versucht sie die Probleme zu lösen und macht es nicht noch schlimmer. Und diese Probleme sind weitaus schwerwiegender, als die von Adrian. Sydney verschließt ihre Gefühle, ihre Angst und ihre Zweifel hinter ihrem Tatendrang. Adrian mochte ich bisher wirklich sehr, aber er hat in diesem Punkt ein paar Sympathiepunkte verloren. Sydney hingegen konnte mich noch mehr für sie gewinnen und ich bin immer noch der Meinung, dass sie eine hervorragende Protagonistin für die „Bloodlines“ - Reihe abgibt.
Abgesehen von den etwas unspannenden Stellen, ist „Bloodlines – Silberschatten“ ein wunderbarer Folgeband. Der Showdown des Buches geht rasant voran und strotzt nur so vor Spannung. Ich glaube niemand hätte diese Wendung vorhersehen können und umso überraschter war ich. Für alle RomantikerInnen sei gesagt, dass die Liebe definitiv nicht zu kurz kommt und ich mein Herz an die beiden als Pärchen verloren habe. Den Schreibstil von Richelle Mead empfinde ich immer als herausfordernd. Denn am Ende jedes Kapitels befindet sich ein Cliffhanger, der die LeserInnen beinahe dazu herausfordert noch ein Kapitel zu lesen, egal was die Uhrzeit sagt.
Zu dem Cover muss ich eigentlich nicht viel sagen. Dem Egmont LYX Verlag gelingt es einfach jedes Mal wunderschöne Cover zu gestalten, die die Stimmung und die Atmosphäre des Buches perfekt widerspiegelt.
„Bloodlines – Silberschatten“ von Richelle Mead ist ein würdiger Nachfolger mit sehr vielen romantischen und überraschenden Wendungen. Diese Reihe kann ich jedem Vampirliebhaber empfehlen, der ein unterhaltsames Buch für lange Nächte sucht.