Tolle Fortsetzung
Bewertet mit 4 Sternen
In dem ersten Teil "Die Kalte Sofie" lernte man ja schon viele der Charaktere lieben und kennen und ich würde jeden dazu raten die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, auch wenn es wahrscheinlich nicht zwingend nötig ist.
Dr. Sofie Rosenhuth hat sich langsam in München wieder eingelebt und besticht durch ihren Charme. Sie ist wirklich eine sympatische Protagonistin, die sich aber auch oft zu viel Gefallen lässt. Das fängt schon bei ihrem Ex-Mann Joe an, der zwar auch meist sympatisch wirkt, aber dennoch zu viele Ecken und Kanten hat. Was will man mit einem Mann, der sich sofort eine Rosie mit nach Hause nimmt, nur weil er Sofie nicht erreichen kann ..................................... und dann gibt sich Sofie auch noch die Mitschuld an der ganzen Geschichte?
Das ist der einzige Punkt, in dem ich Sofie überhaupt nicht verstehe und öfters mal eingreifen möchte in die Geschichte, denn dieser Mann macht sie einfach nur Schwach.
Sofies Privatleben finde ich fast wieder interessanter als den Kriminalfall, der mit dem ersten Toten beginnt, der aber erst mal als Selbstmord durchgehen soll, bis sich die Witwe darauf versteift, das ihr Mann das niemals gemacht hätte. Dann folgen weitere Leichen und so langsam gibt es ein paar Zusammenhänge, die man als Leser aber selbst am Schluss nicht ganz versteht, auch wenn man erfährt wie alles vor fast 30 Jahren angefangen hat. Der Fall wird zwar aufgelöst, aber das WARUM bleibt für mich leider auf der Strecke und das finde ich ein bisschen Schade.
Das Buch würde aber meiner Meinung nach selbst ohne Leichen und ohne Mörder sehr gut Unterhalten, weil Sofies Privatleben einfach mit zwei Männern äußerst unterhaltsam ist und "Murmel" auch noch für viel Abwechslung sorgt.
Die meisten Charaktere sind wieder alles andere als Farblos und ich finde sie wirklich lebensecht und überzeugend. Nur Spike hätte etwas mehr von allem vertragen und diese Nebengeschichte wurde mir zu schnell und zu lieblos nebenbei geschildert.
Alles in einem aber ein wirklich unterhaltsames Buch, mit viel Humor und Emotionen und wieder mit der richtigen Portion Dialekt.