Rezension

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Tolle Grundidee, für mich leider nicht zufriedenstellend umgesetzt

Was das Meer ihnen vorschlug - Tomás González

Was das Meer ihnen vorschlug
von Tomás González

Die Zwillingsbrüder Javier und Mario sind Ende Zwanzig und leben und arbeiten tagtäglich zusammen mit ihrem despotischen Vater, der sie beleidigt und verachtet. Die beiden Söhne kennen es nicht anders. Ihre Mutter, die vom Vater seit Jahren betrogen wird, ist geisteskrank und hat oft Anfälle, sie lebt in ihrer eigenen Welt, aber Ihre Söhne lieben sie. Obwohl die beiden Brüder Zwillinge sind, sind sie nicht nur äußerlich so verschieden. Javier zieht sich oftmals zurück, liest sehr gerne und hat nicht so sehr mit der Zurückweisung und Verachtung des Vater zu kämpfen wie der eher aufbrausendere Mario, den dies wohl alles noch mehr mitnimmt. Vielleicht auch ein Grund, warum der Vater Mario noch mehr verachtet. Beide Söhne nehmen hin und wieder Drogen, sind ansonsten jedoch recht fleißig und arbeitswillig und so folgen sie dem Vater auch eines Tages widerspruchslos zum Boot, um auf dem Meer zu fischen. Das Wetter ist unbeständig, es scheint so, als ob ein gewaltiger Sturm nahen würde. Keiner der erfahrenen Fischer wagt sich aufs Meer. Doch den Vater von Javier und Mario interessiert das nicht. Er will sich dem Wetter und den Naturgewalten nicht beugen und fährt mit seinen Söhnen los. Auch als niemand es mehr leugnen kann, daß der Sturm zunimmt und sich eine Wetterkatastrophe ankündigt, kommt für den Vater keine Rückkehr an Land in Frage. Er will bei der Tour den größtmöglichen Fang machen. Was für ein Wahnsinn! Die See beginnt zu toben und der Vater geht bei Turbulenzen über Bord. In dieser Lage erkennen die Söhne ihre Chance, sich auf einfache Weise vom verhassten Vater befreien zu können.

Das Buch hatte mich durch den Klappentext eine dramatischere Handlung erwarten lassen. Diese erfüllt das Buch jedoch nicht. Zudem blieben mir die Figuren allesamt zu blass. Gerne hätte ich mehr aus der Vergangenheit und der Beziehung der Familie zueinander erfahren. Warum sind sie so geworden wie sie jetzt sind? Haben sie in all den Jahren ihrer Beziehung zueinander eine Entwicklung durchgemacht? Auch die vielen Passagen, die die Söhne und den Vater wie die Mutter aus Sicht von Touristen und Nachbarn beschreiben, konnten mir die Protagonisten nicht näher bringen. Das Meer und die Naturgewalt fließen gut in die Handlung ein und steuern anfangs auf einen Höhepunkt hin, der leider jedoch für mich zu schnell abflaute und  mich dann noch mit einem unbefriedigenden Ende zurückließ, was ich schade fand. Mich konnte das Buch leider