Rezension

unterhaltsam und amüsant

Planetenpolka - Lotte Minck

Planetenpolka
von Lotte Minck

Bewertet mit 4 Sternen

Stella Albrecht, Astrologin und intensive Beobachterin ihrer Umwelt, hegt den Verdacht, dass die alte Freundin ihrer Großmutter Cäcilie von Breidenbach nicht eines natürlichen Todes gestorben ist. Laut Aussage ihrer Oma Maria war Cäcilie kerngesund. Sie wollte sogar mit ihrer Nichte Undine eine Weltreise unternehmen. Zahlreiche Beobachtungen und Recherchen seitens Ihres Freundes, des Journalisten Ben, bestärken sie in ihrem Verdacht. Vertrauensvoll wendet sie sich an die Polizei. Bei Kriminalkommissar Arno Tillikowski war sie da erst einmal an der falschen Stelle, ohne verwertbare Beweise könne er nichts unternehmen. Und überhaupt halte er von Astrologie gar nichts. Aber Stella ermittelt mithilfe ihres Freundes und ihrer Oma weiter und gegen seinen Willen ist auch Arnos Jagdinstinkt geweckt.

 

Das Genre Krimödie war mir bis heute unbekannt, hat sich aber als unterhaltsame und amüsante Lektüre erwiesen. Was an Spannung im ersten Drittel fehlte, wurde durch kurzweilige Vorstellung der etwas ungewöhnlichen Hausgemeinschaft der Damen Maria Schmitz, ihrer Tochter Felicitas Albrecht und ihrer Enkelin Stella Albrecht wettgemacht. Die Erbengemeinschaft der verstorbenen Cäcilia von Breidenbach lernen wir durch die Nachforschungen des Journalisten und Freundes von Stella, Ben Glaeser, kennen. Auch der ungläubige, aber durchaus gründliche Kriminalkommissar Arno Tillikowski recherchiert im Rahmen seiner Möglichkeiten. Hausgemeinschaft und das Nachforschungsteam werden uns sicher ebenso wie der nette und hilfsbereite Onkel Otto in den folgenden Fällen dieser neuen Reihe begleiten.

Es hat Spaß gemacht Stella und ihre Freunde beim Fachsimpeln und Schlussfolgern zu beobachten. Ein bisschen über Astrologie oder besser über die Möglichkeiten der Scharlatanerie haben wir lernen dürfen, vor allem dass Vieles mit Beobachtungsgabe zu tun hat.

Ein bisschen mehr Ruhrpott-Slang hätte ich mir gewünscht. Gleich auf Seite 6 wurde ich mit einem Monolog im besten Ruhrpott-Dialekt begrüßt, aber leider fanden die folgenden Dialoge alle in Hochdeutsch statt. Wenn man den Ruhrpott kennt, konnte man allerdings auch ohne Dialekt in Art und Weise des Verhaltens und Gedankenaustauschs den Ruhrpottler erkennen.

Der Kriminalfall schien mir allerdings etwas konstruiert, aber das ist Geschmacksache. Die Kombination Krimi und Komödie ist gelungen. Es war amüsant und kurzweilig. Dafür schon mal danke und ich freue mich auf mehr.